Interview Radio Hafenstraße am 29.5.
Radio-Hafenstrasse: Herr Hempelmann, wieso kann es sein, dass fast jeder Verein ein neues Stadion bekommt? Es ist traurig zu sehen, dass im Osten Viertligisten in neuen Stadien spielen.
Rolf Hempelmann: Also in dem Punkt sind wir uns einig! Wir möchten alle ein neues Stadion für Rot-Weiss Essen haben, dennoch schaue ich nicht auf andere Vereine. Mein Blick richtet sich nur auf Essen, dass reicht mir als Begründung dafür, dass diese siebtgrößte Stadt Deutschlands, diese Stadt, die viel zu bieten hat, als Konzernstadt, als Sportstadt und als Kulturhauptstadt 2010 es sich gar nicht leisten kann den Bereich „Profi-Fußball“ hinter allen anderen zurückfallen zulassen und deswegen arbeite ich sehr intensiv daran, dass wir dieses Stadion bekommen, unabhängig davon, ob sich Rot-Weiss Essen gerade im Profibereich befindet oder nicht. Letztlich ist das Stadion Voraussetzung dafür, dass RWE sich im Profi-Fußball (1. oder 2. Bundesliga) festsetzen kann. Was mich persönlich betrifft: Ich bin jetzt neun Jahre Präsident, gehen sie einfach mal davon aus, dass mir eine solche Ankündigung (Radio-Hafenstrasse berichtete bereits) nicht leicht fällt, aber mein Job ist es vor allem die wirtschaftliche Basis des Vereins abzusichern und das ist nun mal vor allen Dingen das Stadion.
Alles andere müssen hier andere bei RWE machen, weil ich eben als Bundestagsabgeordneter viel in Berlin, auch in anderen Teilen Deutschlands oder im Ausland unterwegs bin. Wenn ich es dann nicht schaffe diese wirtschaftliche Basis mit meinen Kontakten in Politik und Wirtschaft zu legen, dann muss ich mir überlegen, welchen Wert ich denn für Rot-Weiss Essen überhaupt noch habe.
Radio-Hafenstrasse: Wie sieht es tendenziell aus? Hat sich nach ihrer Aussage …..“bis zum 30.06.2007 (Jahreshauptversammlung) muss ein deutliches Signal in Sachen Stadionneubau erfolgt sein…“ schon etwas getan?
Rolf Hempelmann: Ich habe viel Verständnis dafür, dass die Fans ein bisschen unruhig sind und jetzt natürlich gerne möglichst täglich „Wasserstandsmeldungen“ hören wollen. Auf der anderen Seite glaube ich aber, dass es wenig Sinn macht, denn sie können sich ungefähr vorstellen, dass ich natürlich jetzt diese sechs Wochen auch versuche für viele Gespräche zu nutzen mit Vertretern aus Politik und Wirtschaft und das man am Anfang einer solchen Phase keinen Durchbruch vermelden kann. Dazu sind viele Rückkopplungen, viele Rücksprachen mit Dritten letztlich auch notwendig und deswegen kann ich hier heute nur sagen, dass ich persönlich jedenfalls alle Anstrengungen unternehme, damit die vorhandenen Kontakte schließlich auch zu guten Ergebnissen führen. Sie selbst sehen auch an Reaktionen, die ja beispielsweise in der Tagespresse nachlesbar sind, dass es durchaus ein hochrangiges Thema etwa in der Essener Lokalpolitik ist. Ich kann zudem bestätigen, dass man sich in den Etagen unserer Konzerne hier in Essen mit dem Thema befasst, aber mehr möchte ich zum jetzigen Zeitpunkt jedenfalls nicht prognostizieren.
Radio-Hafenstrasse: ……Otto Rehagel hat sich ja auch für einen Stadionneubau mit einem flammenden Appell an die Öffentlichkeit eingesetzt….
Rolf Hempelmann: Darüber habe ich mich auch sehr gefreut. Otto Rehagel ist ja ein regelmäßiger Gast bei uns im Stadion. Er ist sicherlich auch jemand, den wir noch ein Stückchen näher an RWE heranziehen wollen. Er hat, so glaube ich, in letzter Zeit immer wieder auch eine emotionale Beziehung zu seinem früheren Verein gezeigt, hat dies auch in unserem Jubiläums-Film“ zum Ausdruck gebracht und das kann unser Projekt nur unterstützen.
Radio-Hafenstrasse: Wir haben unheimlich viele Mails bekommen, die zwar ein neues Stadion beglückwünschen würden, aber Rolf Hempelmann als Präsident ist uns wesentlich wichtiger! Man hat die Befürchtung, dass der Verein abgleitet oder gegebenenfalls im Amateurfußball versinkt.
Rolf Hempelmann: Also ich möchte am liebsten beides. Das ist ein Amt, das sehr, sehr viel Verantwortung beinhaltet und das sicherlich sehr schöne Momente mit sich bringt, aber auch eine Menge Sorgen. Letztendlich ist es sicherlich so, dass mir in dieser Stadt in diesen Jahren auch sehr viele Sympathien zugewachsen sind und deswegen nehme ich es auch ernst, dass man hier auch Erwartungen an mich stellt. Ich habe aber auch selber Erwartungen an mich und die Wesentlichste ist, dass ich meine Kontakte in Politik und Wirtschaft zum Wohle des Vereins auch nutze und endlich das erreiche, was sich alle erhoffen: Das die Kräfte in Essen gebündelt werden um dieses neue Stadion endlich an die Hafenstraße zu stellen.
Radio-Hafenstrasse: Eine weitere Frage war „Wieso gab es nicht ein Machtwort von ihnen bezüglich der atmosphärischen Störungen zwischen Lorenz-Günther Köstner und Olaf Janßen? Man hatte eher das Gefühl, dass der gesamte Vorstand lieber abgetaucht ist, anstatt sich vor einen Trainer zu stellen, der sicherlich nicht bequem ist, aber Missstände gnadenlos ansprach und doch auch weitestgehend Erfolg damit hatte!“ Wäre dies auch passiert, wenn Sie öfter vor Ort gewesen wären, anstatt als Bundestagsabgeordneter in Berlin zu tagen?
Rolf Hempelmann: Also wenn ich jetzt sagen würde, wenn ich mehr hier gewesen wäre, hätte dies nicht stattgefunden, würde ich ja anderen, die hier arbeiten, in den Rücken fallen und dies tue ich nicht. Ich bin Präsident und habe die Gesamtverantwortung, stehe deswegen auch dazu, dass auch ich abgestiegen bin und wenn Fehler gemacht worden sind letztlich auch ich dafür gerade zu stehen habe. Ich sage zum Thema Köstner-Janßen, dass da in der Öffentlichkeit vielleicht ein falscher Eindruck entstanden ist. Dies hat ein wenig was damit zutun, dass sich die Vereinsführung, also auch ich, öffentlich sehr zurückgehalten hat. Warum haben wir uns zurückgehalten? Warum haben wir nicht öffentlich auf die Vorwürfe reagiert, die aus dem Munde des Trainers kamen?
Ganz einfach deshalb, weil es nur zu einem Dauer-Schlagabtausch zwischen Verantwortlichen bei Rot-Weiss Essen in der Öffentlichkeit geführt hätte. Wir wären zum „Karnevalsverein“ mutiert und es hätte dazu geführt, dass die Mannschaft sich überhaupt nicht mehr auf die eigentliche Aufgabe, nämlich die sportliche Aufgabe um den Klassenerhalt zu kämpfen, hätte konzentrieren können. Ich werde bei der Jahreshauptversammlung zu dem Thema sicherlich mehr sagen, aber so was ist immer eine Gradwanderung. Je mehr man sagt, desto eher erweckt man auch den Eindruck, man würde „schmutzige Wäsche“ in der Öffentlichkeit waschen. Wir sind da in einer etwas schwierigen Situation, aber ich muss einiges sagen, weil das, was auch ziemlich gezielt an Negativem vom Trainer an Olaf Janßen gerichtet worden ist, sicherlich auch einer öffentlichen Korrektur bedarf.
Radio-Hafenstrasse: Auf der Pressekonferenz, die am Montag nach dem Duisburg-Spiel geführt wurde, kam die Frage auf, wer sich denn zur prekären, momentanen Lage schuldig bekennt für den Abstieg in die Regionalliga. Es entstand der Eindruck, dass „der Ball“ mehr oder weniger hin- und her gespielt wurde.
Rolf Hempelmann: Also ich glaube nicht, dass „der Ball hin- und hergespielt“ wurde, es ist vielmehr schwierig nach einer solchen Saison mal eben den einen Schuldigen festzumachen. Am Ende sind wir, ist RWE, abgestiegen – das steht fest, das ist Fakt! Wenn man sich die Mannschaft anschaut, kann man es sich nicht einfach machen und sagen, da wäre eine schlechte Mannschaft aufgestellt worden. Die Mannschaft hat im Grunde das Gegenteil bewiesen. Sie ist gut in die Saison gestartet, ist dann in ein tiefes Loch gefallen im Oktober/ November, was viel damit zutun hatte, dass die Spieler auf die Trainer Uwe Neuhaus gesetzt hatte, die in der Hierarchie ganz oben standen, die auch beim Aufstieg ein erhebliche Rolle spielten zum größten Teil weggebrochen waren. Entweder durch Verletzungen oder Formschwäche. Es entstand eine Unordnung innerhalb der Mannschaft, wenn sich sozusagen eine neue Ordnung bildet. Dies war genau der Zeitraum zwischen Oktober und November bei nur einem Punkt aus acht Spielen bei drei verschiedenen Trainern. Aber da jetzt Schuldfragen zu formulieren wäre zu einfach. Das war eine sehr komplexe Situation, für Uwe Neuhaus schwerer zu lösen als für einen neuen Trainer. Der konnte bei „Null“ anfangen, hatte keinem anderen Spieler etwas zu verdanken wie zum Beispiel einen Aufstieg, deshalb konnte er, anders wie Uwe Neuhaus, einen Neuanfang machen und hat verständlicherweise Zeit dafür gebraucht und ist letztlich ab Mitte Februar 2007 in die Erfolgsspur gekommen. Wobei man auch differenzieren muss: Erfolgreich waren wir in der Rückrunde insbesondere auswärts, weil die Mannschaft wirklich durch Köstner gelernt hatte eine taktische Disziplin auch neunzig Minuten durchzuhalten. Zu Hause, wo man das Spiel machen muss, wo man auch mal den ein oder anderen Kreativen im Mittelfeld braucht, hat das nicht so funktioniert, weil genau diese Mannschaftsteile uns weggebrochen waren. Wie schon erwähnt zum Teil durch Verletzungen, zum Teil aufgrund von Formschwäche, zum Teil, weil sie sich durch den Trainer zurückgewiesen gefühlt haben – dennoch muss ein Profi trotzdem alles tun um in den Kader zurückzukommen. Auf jeden Fall war es schließlich so, dass wir in der Rückrunde zu Hause nicht die nötigen Punkte geholt haben…..
Radio-Hafenstrasse: …dazu kam noch ab der ominösen 87. Spielminute das Pech dazu immer späte Gegentreffer zu kassieren. Viele sprachen von mangelnder Physis oder Konzentrationsschwäche!….
Rolf Hempelmann: Wenn jemand das als die Erklärung für den Abstieg anführen würde – das ist ein Phänomen, dass sich durch die ganze Saison, übrigens nicht nur durch die Hinrunde, gezogen hat mit Spielen gegen Paderborn und Duisburg, sondern auch durch die Rückrunde mit späten Treffern in Heimspielen gegen Offenbach oder Burghausen. Manche hatten ja in der Hinrunde gesagt, es sei vor allen Dingen auch mangelnde, physische Fitness, die dann ja doch dazu führt, dass die Konzentration am Ende nachlässt. Das ist sicherlich irgendwo auch so. Aber wir waren eigentlich der Auffassung, dass in der Rückrunde die Mannschaft körperlich fit war und dennoch ist es uns zweimal passiert, dass wir kurz vor Toresschluss diese fatalen Treffer einfingen. Das zeigt eigentlich nur, dass es die einfachen Erklärungen nicht gibt, das wäre „Stammtisch-Niveau“ – dies wer keine saubere Saisonanalyse.
Radio-Hafenstrasse: Warum muss der Trainer schon wieder gehen und ein Herr Janßen, der die Spieler geholt hat, darf im Amt bleiben?
Rolf Hempelmann: Herr Olaf Janßen steht momentan in der Öffentlichkeit ziemlich dumm da, weil er ständig öffentlich angegriffen wurde und in der tat, wir, nicht reagiert haben um noch weitere Unruhe in der Mannschat zu vermeiden. Ich halte aber fest: Er hat mit Uwe Neuhaus eine hervorragende Mannschaft zusammengestellt mit der wir direkt wieder aufgestiegen sind. Er hat in diesem Jahr eine Mannschaft zusammengestellt bei der die Abwehrreihe hervorragend funktioniert hat – wir hatten eine der erfolgreichsten Abwehrreihen der Liga – im Mittelfeld hatte er das Pech, dass auf die Leute, auf die gesetzt wurde, weitgehend durch Verletzungen und später durch Formschwäche ausfielen. Der neu dazu geholte Spieler Grammozis – gefeiert von der Sportpresse – ist leider früh verletzt worden und im Sturm, wo unsere Achillesferse lag, haben wir einfach zu wenig Tore geschossen, da könnte man ihm möglicherweise einen Vorwurf machen. Der Spieler Sergio, auf den sicher gesetzt wurde, hat sicherlich nicht die Erwartungen erfüllt, aber er hatte auch einige Probleme – wir haben im Grunde für den Aufstieg bezahlt, denn damals haben wir nach der Verletzung von Löbe auch noch Arie Van Lent geholt und hatten Boskovic als Ergänzungsstürmer dabei – ähnlicher Spielertyp. Zwei davon absolute Spielerpersönlichkeiten, allerdings unterschiedlichen Charakters. Das war vielleicht ein bisschen so ein vorprogrammierter Konflikt und da keiner von den Dreien die absolute Topform fand – Boskovic im ersten Spiel verletzt, van Lent kam nie wieder und Löbe traf das Tor nicht – hatten wir vor allem im Sturm unser Problem. Das ist aber nicht primär der Zusammenstellung zu verdanken. Deshalb sage ich an dieser Stelle, dass die Arbeit in Ordnung war. Es ist vielleicht eher so gewesen, dass gemeinsam mit Uwe Neuhaus auch Olaf Janßen eher ein bisschen spät die Veränderungen in der Mannschafts-Hierarchie gesehen hat. Immerhin hat man sie aber gesehen, hat gemeinsam mit dem Trainer Köstner ja auch dann die Umstellungen vorgenommen. Wenn dann zwei nicht zusammenarbeiten können, dann hängt das an zweien, aber nicht nur an einem. Deswegen kann ich nicht öffentlich unkorrigiert stehen lassen, dass alleinig Olaf Janßen die Fehler gemacht habe und Köstner ausschließlich für das Positive gewesen sei. Köstner hatte die Aufgabe ehemalige Größen wie Haeldermans, Wehlage oder Löbe wieder einzufangen und dafür zu sorgen, dass die, die ja Kapital für RWE bedeuten wieder zur Leistung gebracht werden. Einfache Ausgrenzung ist natürlich ein einfacher Weg. Sie haben einfach keine Rückfahrkarte mehr bekommen. Ich sage gleichzeitig, dass die Spieler sich mehr hätten drum bemühen müssen und wenn ich an die Winterverstärkungen denke – das war eine gemeinsame Aufgabe von Janßen und Köstner. Wenn Köstner die Winterverpflichtungen öffentlich kritisiert und Jansen ankreidet, dann ist das einfach unsportliches Verhalten. Beide haben gemeinsam für diese drei Neuverpflichtungen entschieden.
Radio-Hafenstrasse: Wäre man im Vorstand bereit mit ehemaligen Spielern von RWE im sportlichen Bereich und in der Öffentlichkeitsarbeit / Sponsoring zusammenzuarbeiten?
Rolf Hempelmann: Also zum einen haben wir vorhin schon über Otto Rehagel gesprochen, der natürlich dem Verein RWE gut tut. Sicherlich werden wir uns in naher Zukunft zusammensetzen (wir haben das auch schon einmal besprochen) und wollen gemeinsam überlegen, wie so etwas aussehen könnte. Wir haben einen Ehemaligen gerade erst zurückgeholt und zu unserem Trainer gemacht. Heiko Bonan, der sich hier innerhalb von drei Jahren sehr viel Anerkennung erarbeitet hat. Ich bin zum Beispiel auch mal von jemandem angesprochen worden am Rande eines Spiels hier, der öfter als Kommentator für das Fernsehen dabei war (Manni Burgsmüller). Also ich denke, auch im Zusammenhang zu unserem Jubiläums-Film, da waren ja viele ehemalige Größen hier und haben auch ihr Herz für RWE gezeigt, dass wir da eine gute Chance haben etwas hinzubekommen. Soweit ich das unterstützen kann, will das auch machen! Dazu sind natürlich eine ganze Reihe von Vorbereitungen notwendig, die wir nach der akuten Planungsphase für die kommende Saison sicherlich auch angehen werden. Das ist etwas, das wir uns für den Spätsommer vorgenommen haben.
Radio-Hafenstrasse:
Herr Hempelmann: Die Regionalliga wird die Schwerste seit Jahren. Schafft RWE den direkten Wiederaufstieg?
Rolf Hempelmann: Ich habe in der Pressekonferenz einen Tag nach dem Abstieg vermieden große Ankündigungen zu machen. Ich mache das schon deswegen, weil ansonsten einem ein Jahr später gerade dies vorgehalten wird man habe den Mund zu voll genommen. Vor zwei Jahren haben wir in der Tat vor der Saison gesagt, dass wir mit dieser Mannschaft in die zweite Liga aufsteigen wollen. Ich glaube aber, dass man das dieses Jahr so nicht machen kann. Aus zwei Gründen: Zum einen haben wir zwar auf der Einnahmen-Seite eine fast so gute Ausgangsposition wie vor zwei Jahren, aber mit dem Trainerwechsel , Co-Trainer – Wechsel, den Spielerneuverpflichtungen im Winter und den zahlreichen zusätzlichen Maßnahmen (wir haben ja Köstner jeden Wunsch von de Lippen und Augen gelesen) – Sondertrainingslager vor den Heimspielen und Hotelübernachtungen und meist auch mehr Übernachtungen vor den Auswärtsspielen. Das sind alles zusätzliche Investitionen gewesen, die natürlich jetzt eine Etat-Vorbelastung für die nächste Saison sind. Von daher sage ich, dass man jetzt einfach sehen muss, wie unsere Sponsoren den Abstieg verdaut haben und dann wird man sehen wie unsere Mannschaft in die neue Saison hineinkommt und kann dann vielleicht nach ein paar Spieltagen ein wenig seriöser sagen, wie unser offizielles Saisonziel lautet. Klar ist dennoch, dass wir mindestens in die 3. Profiliga rein müssen, das heißt alles unter Platz Neun wäre ein Abstieg.
Radio-Hafenstrasse: Wie stehen die Sponsoren nach dem Abstieg im Allgemeinen zum Verein?
Rolf Hempelmann: Ich kann zum jetzigen Zeitpunkt sagen, dass die drei Hauptsponsoren sich im Großen und Ganzen ähnlich wie letzte Saison engagieren werden. Aber ich kann im Augenblick keinen Stand vermelden, was die vielen Co- Sponsoren und kleinen Sponsoren angeht. Da hoffe ich einfach, dass sie uns weiter zur Seite stehen. Ich möchte sagen, dass das was uns vor zwei Jahren gelungen ist sicher keine Selbstverständlichkeit ist. Damals sind alle anderen, die mit uns aus Liga 2 abstiegen, direkt wieder abgestiegen in die vierte Liga oder haben es gerade so eben vermeiden können. Das zeigt, dass es überhaupt keine Selbstverständlichkeit ist nach einem Abstieg aus der zweiten Liga sofort wieder aufzusteigen. Wir unternehmen alle Anstrengungen um eine gute Mannschaft zusammen zubekommen. Natürlich träume ich davon direkt wieder aufzusteigen, aber ich kann dies nicht seriös vorab ankündigen. Das wäre meiner Meinung nach nicht der richtige Stil.
Radio-Hafenstrasse: Welche Leistungsträger bleiben in Essen?
Rolf Hempelmann: Im Tor Masuch, der nicht allzu viele Spiele hatte, aber dennoch von beiden Trainern (Köstner und Neuhaus) als gleichstark mit Zaza eingeschätzt wurde. Zaza war mehr der spieltechnisch bessere Typ, aber Masuch hat Vorteile in der Reichweite / Länge. Von ihm versprechen wir uns gute Leistungen in der Regionalliga. In der Verteidigung bleibt Stefan Lorenz, für mich einer der wichtigsten Spieler. Es bleiben auch Kiskanc, Healdermans und Löbe. Wir werden aber auch aus dem Verein aus der U23 und auch aus der U19 Spieler in die erste Mannschaft hochziehen. Wir werden auch ein oder zwei Spieler weiter verpflichten, die zwar bisher noch keinen Regionalliga-Vertrag besitzen, aber bei uns unterschreiben werden. Wir haben den ein oder anderen jetzt schon unter Vertrag genommen. Aber wir wollen das dann auch im Paket zeitnah öffentlich machen.
Radio-Hafenstrasse: Ali Bilgin ist mit Antalyaspor abgestiegen. Wäre er nicht ein interessanter Spieler für RWE?
Rolf Hempelmann: Auf jeden Fall einer mit dem man reden muss, wenn er zur Verfügung steht und wenn er daran interessiert ist zu Rot-Weiss Essen zukommen. Ganz klar, dann werden wir auch miteinander sprechen.
Radio-Hafenstrasse: Thema „Radio-Hafenstrasse“: wie finden Sie diese Einrichtung?
Rolf Hempelmann: Wenn es sie nicht gäbe, müsste man sie erfinden (lacht)!
Radio-Hafenstrasse: Vielen Dank für das Interview. Alles Gute, Herr Hempelmann!
Rolf Hempelmann: Auf wiedersehen!
Das Interview führten: Mike, Capo
Schriftlich wiedergegeben von: pico2912
„Die Kunst ist, einmal mehr aufzustehen, als man umgeworfen wird.“