RWE: Hannover oder Essen? So ist der Stand bei Lawrence Ennali

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Hannover oder Essen? So ist der Stand bei Lawrence Ennali

Beim 1:1 gegen den VfL Osnabrück sicherte Lawrence Ennali mit seinem Tor den RWE-Punkt. Zuletzt hatte der Flügelflitzer seinen Stammplatz verloren.

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Zu Ennali würde mich wirklich mal eure Meinung interssieren. Gerne auch eure kritische Meinung, wenn diese konstruktiv ist.
In den letzten Spielen als so genannter "Joker" hat er mir sehr gut gefallen.
In den Spieln davor aus der Startelf heraus hatte ich Schwierigkeiten mit seiner Performance.
Aktuell schätze ich ihn aber tatsächlich wertvoller ein, als Young. Begründung:
- Er arbeitet mehr gegen den Ball und auch nach hinten.
- Bei Ballverlust setzt er nach!
- Er verdribbelt sich nicht so oft und verschenkt damit Bälle.
- Er ist - subjektiv betrachtet - noch mal schneller als Young.

Das größzte Manko ist natürlich die Physis. Ich finde aber, dass er das trotz der eher geringen Körpergröße ganz gut macht. Er ist recht angstfrei, was ich von Young nicht behaupten würde.

Bin gespannt, ob ihr das anders seht.


Zuletzt modifiziert von Axl76 am 17.03.2023 - 08:47:40
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Enali ist in letzter Zeit besser geworden, aber kein Vergleich zu Young, der unser Spiel immer nach vorn gefährlich macht, mit seiner unheimlichen Schnelligkeit am Ball. Er sieht zwar teilweise ein bisschen sehr gelassen aus, aber das ist seine Art, super Cool eben. Und das er auch mal ein Ball verliert, gegen 2-3 Gegenspieler ist normal. Aber was der nach vorne mit dem Ball macht, ist einzigartig.
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Okay, dann wollen wir mal.

- Er ist vor allem sehr, sehr jung. Typisch für junge Spieler sind die Formschwankungen. Diese hängen zum einen damit zusammen, dass sich Männer später entwickeln als Frauen (will man mit 20 nicht wahrhaben, ist aber bei fast allen so) und zum anderen, weil Jungprofis oft nicht klar ist, worauf es bei Profis wirklich ankommt. Bastians hat dazu bei "Vonne Hafenstraße" interessante Einblicke gewährt, insbesondere zur Training-Spieltags-Balance.

- Lawrence wirkt auf mich ein klein bisschen mimosenhaft. Nur mein Eindruck. Auch das hängt natürlich mit dem Alter zusammen und wächst sich im Männerfußball noch raus.

- Er wurde als "Waffe" verpflichtet, als Spieler, der andere einfach überlaufen kann (siehe der Elfer in Oldenburg, siehe das 2:2 gegen Duisburg). Zugleich soll er Männerfußball lernen. Hierzu gehört es, die Härte der Klopfer zu ertragen, sich dienlich in eine Mannschaft einzufügen, widerspruchslos auch Drecksarbeit zu übernehmen und in den typischen vier Phasen, die van Gaal als charakteristisch für das Gesicht des Teams bezeichnet, zu kapieren, was die jeweils beste Lösung ist. Dabei soll er seine Individualität gefälligst nicht verlieren, denn er ist ja auch eine "Waffe". In den letzten Spielen hat er diesbezüglich Fortschritte gemacht. Wie er sich am Dienstag in die Mittelreihe hinter Young und Berlinski beim Spiel gegen den Ball verhalten hat, um nach dem eigenen Ballgewinn in die richtige Position zu laufen - das sah ganz anders aus als zu Saisonbeginn. Auch die Umschaltsituationen nach Ballverlust hat er erkannt und sich danach taktisch richtig verhalten. Da hat jemand etwas gelernt. Das spricht klar für ihn.

- Er neigte gelegentlich zum Träumen, erwachte mit einem Ruck und kam deshalb oft zu spät. Das hat mich am meisten gestört. In den letzten Spielen war er voll konzentriert. Hoffentlich bleibt das so.

- Er bringt viel mit, was ein Fußballer braucht: Schnelligkeit, eine gut durchschnittliche Technik und sogar einen gar nicht mal so schlappen Schuss! Seine Kopfbälle am Dienstag konnten sich sehen lassen. Bei ihm wird viel von der Mentalität abhängen, von der Ernsthaftigkeit und noch von etwas anderem, nämlich...

- (Zurück zum Anfang) von der Persönlichkeitsentwicklung: In dem Alter ist man noch nicht gefestigt. Dies ist einerseits gut so, weil es Raum für Entwicklungen lässt. Andererseits kann es zur Abhängigkeit von Beratern führen, die den jungen Spieler zwar als Investment sehen, zugleich aber auch als Schachfigur. Der Fußball ist voll von Talenten, deren Berater die falschen Entscheidungen getroffen haben, bei uns zuletzt Futkeu/Winkler. Lollos aktuell gute Leistung können auch damit zusammenhängen, dass der Berater ihm in Hinblick auf März/April extra motiviert hat, um sich über RWE und Hannover hinaus auch für das Ausland zu empfehlen. Zum Beispiel. Da wäre er nicht der erste. Bei Jungprofis in der Bundesliga lässt der Berater schon mal den persönlichen Fitmacher kommen, damit sich die Werte verändern und es mehr Einsatzzeiten gibt. Die dann ermittelten Leistungsdaten verschaffen Argumente. Er ist zwar mit Hannover 96 eine Stufe darunter, jedoch dürften auch dort schon die Berater kräftig mitbestimmen.

Sein Vorteil: Papa Dabrowski mag ihn ganz offensichtlich. Das braucht er auch.

Meine Prognose ist dennoch: Er wird die nächsten Wochen gut spielen, dann wird ihn sein Berater woanders unterbringen. Ich drücke ihm fest die Daumen, dass er noch ein paar schöne Tore für uns macht und dann die für ihn richtige Entscheidung trifft.

Warum er als Joker zuletzt stärker überzeugt hat? Weil Dabro in den letzten Spielen gegen eigentlich überlegene Gegner den Gegner erst zermürben wollte, um dann die "Waffe" einzuwechseln. Ein Beispiel ist sein Flügellauf, als er am Dienstag erfolgreich spekuliert hat, dass der Abwehrspieler einen Tick zu spät kommt. So etwas gelingt in der 60. Minute besser als in der 20.

Seine Reifeprüfung hat er meines Erachtens dann abgelegt, wenn er gegen Mannschaften wie Halle oder Verl in der ersten Halbzeit aus dem Spiel heraus trifft.

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