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Essen: Kreisliga kompakt
Drei Rote Karten in der Nachspielzeit

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Vor knapp zwei Wochen hätte sich Al-Arz Libanon beim Auswärtsspiel gegen Adler Frintrop II (RS berichtete) noch einen Fair-Play-Preis verdient. Anders in Schönebeck.

Kreisliga A Nord-West

Die "Zedern" verloren durch ein Gegentor in der 94. Minute durch eine umstrittene Schiedsrichterentscheidung beim Aufstiegsaspiranten SG Schönebeck mit 1:2 und kassierten danach drei Platzverweise. Schiedsrichter Julian Eßler zeigte Spielertrainer Issa Allouche, sowie den Mittelfeld-Akteuren Ahmed El-Kadi und Marc Hammermeister die Ampelkarte (Allouche) beziehungsweise glatt "Rot" (El-Kadi und Hammermeister).

"Ich bin doch keine Maschine"

Ex-Profi Allouche zeigte sich am Montag gegenüber RS fassungslos: "Ich spiele schon so lange Fußball, aber solche absichtlichen Fehlentscheidungen gegen eine Mannschaft habe ich noch nie erlebt. Sogar die Schönebecker mussten über manche Pfiffe lachen. Ich bin der Kapitän und bin zu ihm (dem Schiedsrichter, Anm. d. Red.) gegangen, um ihn mehrmals zu fragen, was das soll. Er sagte immer nur 'geh weg' oder 'verpiss dich'. So ein respektloses Verhalten eines Unparteiischen gegenüber einem Spielführer ist mir neu." Seine Ampelkarte nach dem 2:1-Knockout erklärt Allouche: "Ich bin doch keine Maschine. Da habe ich ihm ein paar Worte gesagt und gefragt, ob er nun zufrieden sei mit dem 2:1. Mehr nicht. Ein Betreuer von den Schönebeckern konnte das auch nicht glauben und bat ihn, seine Entscheidung zurückzunehmen. Doch er wollte nichts hören und zeigte stattdessen ein arrogantes Verhalten."

Spieler schießt Schiri den Ball in den Rücken

Etwas anders hatte Dietmar Krippel, Sportlicher Leiter der SG Schönebeck, die 90 Minuten gesehen. "Fakt ist, dass der Schiedsrichter in beide Richtungen unglückliche Entscheidungen getroffen hat. Aber in dieser Liga gibt es wahrlich schlechtere Referees. Im Endeffekt ist der Schiri doch immer die ärmste Sau. Die Spieler sollten sich mal an die eigene Nase packen", sagt Krippel und erklärt, was er meint, beziehungsweise gesehen hat: "Der Gegner hat den Unparteiischen bei jedem Pfiff angegriffen. Da draußen stehen viele Kinder, was sollen sie von solch einem Verhalten nur mitnehmen?" Was Krippel genau damit meint, las er RS aus dem Spielbericht des Schiedsrichters vor: "Der Spieler mit der Nummer 13 hat mich mit den Worten, 'Was pfeifst du für eine Scheiße, du Pisser', beleidigt. Der Spieler mit der Nummer 7 hat mir den Ball in den Rücken geschossen."

Von der Ardelhütte geht es zum Schetters Busch. Hier vermöbelte Schonnebeck II seinen Gegner. RuWa reiste mit einem 1:9 im Gepäck zurück nach Dellwig. "Das war ein Klassenunterschied. Leider haben die in Schonnebeck eine Anzeigentafel, da wurden meine Magenschmerzen mit jedem Blick größer", sagt RuWas Coach Marcus Kambic.

Krauses Erfolgsrezept: Die toten Hosen...

Derweil konnte Didi Krause wieder strahlen. Seine 18er siegten gegen das Team der Stunde, TuS 84/10, mit 3:1. "Wir haben einiges anders gemacht und das Aufwärmprogramm verändert. Zudem wollten wird die Konzentration steigern und haben uns eine Stereo-Analage besorgt. Die Jungs sind beim Song 'An Tagen wie diesen' von den Toten Hosen in sich gegangen", erklärt der Altenessener Trainer sein neues Drei-Punkte-Rezept.

Kreisliga A Süd-Ost

Mit einer kleinen Erfolgsserie im neuen Pflichtspieljahr hatte sich die ESG 99/06 auf Rang zwei der Tabelle gearbeitet. Am Sonntag folgte der erste Rückschlag im Jahr 2013. Im Derby gegen den SV Kray 04 unterlag die ESG mit 3:6. "Wenn du nach zehn Minuten 0:3 hinten liegst, dann ist das Spiel schnell vorbei. Wir hatten viele Totalausfälle, deren Körpersprache einfach nicht stimmte oder überhaupt nicht da war", erklärt Michael Posenau die Niederlage. Von Rang zwei geht es für die 99/06er zurück auf Position vier. Unter anderem, weil SuS Niederbonsfeld einen 5:3-Erfolg über Yurdumspor einfuhr. "Jeder Sieg bringt der Mannschaft mehr Stabilität und Selbstvertrauen. Aber klar ist auch, dass es diese Saison nur noch um die goldenen Ananas geht. Denn der Zweite steigt nicht auf und Platz eins hat der FC Kray II gebucht", weiß auch Bonsfelds Sportlicher Leiter Detlef Pehlke.

"Wer Theater macht, der fliegt"

Auch für den SV Leithe scheint es um nicht mehr viel zu gehen in dieser Saison. Die Mannschaft liegt im sicheren Mittelfeld fern von Gut und Böse. Doch zumindest die erste Halbzeit beim 2:4 in Mintard dürfte Trainer Richard Ruthenkolk zu denken geben. "Auch wenn uns fünf Stammspieler gefehlt haben, dürfen wir nicht so auftreten. Da haben wir alles vermissen lassen. In der Kabine musste ich die Jungs an der Ehre packen und es hat geklappt", konnte sich Ruthenkolk zumindest mit dem 2:2-Remis im zweiten Abschnitt anfreunden.

Doch insgesamt zeigt sich der Trainer des Aufsteigers über den Saisonverlauf zufrieden. "Der SV Leithe war in der Vergangenheit für seine negativen Dinge bekannt. Da ist jeder gerne hingefahren, weil immer etwas los war. Ich habe versucht, die Jungs zu bändigen und ihnen einiges einzubläuen. Ich habe viele, viele Nationalitäten in meinem Kader. Aber es klappt gut untereinander. Denn jeder, der Theater macht, weiß, dass er sofort fliegt."

Bier- und Bratwurst-Verträge an der Veronikastraße

Geflogen wird aktuell auch bei den Sportfreunden 07. Denn der VfL flog am Sonntag am Baldeneysee hoch hinaus. 6:0 gewann die Truppe von Thomas Becker und ist vorerst die Abstiegssorgen los. "An diesem Tag hat alles für uns gesprochen: Der Gegner hatte Personalsorgen, wir konnten schnell in Führung gehen und als Heisingen in Halbzeit zwei versuchte, uns mit ihrem Überfall-Kommando zu beeindrucken, da haben wir perfekt gekontert und eiskalt das nächste Tor gemacht", freut sich Becker. Seine Freude trübt sich jedoch etwas, wenn er über die zukünftige Kaderplanung des Vereins spricht: "Wir haben nicht das Geld, um die Jungs für die Sportfreunde 07 zu begeistern. Wir können an der Veronikastraße nur Bier- und Bratwurst-Verträge anbieten."

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