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Van der Vaart sauer: HSV hat Traum zerstört
"Didi war sehr deutlich - ich war es auch"

Van der Vaart sauer: HSV hat Traum zerstört
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Die Freude über den gelungenen Saisonstart hat beim Hamburger SV nicht lange angehalten. Drei Tage nach dem Auswärtssieg beim Bundesliga-Auftakt in Hannover und zwei Tage vor dem wichtigen Qualifikations-Hinspiel im UEFA-Cup herrschen bei den Norddeutschen mächtige Turbulenzen. Mit dem Fax des FC Valencia kamen die Sorgen zu dem Klub, dessen Spielzeit so vielversprechend begann.

Vom wichtigsten Spiel der noch jungen Saison bei Honved Budapest spricht in Hamburg kaum noch jemand. Der abwanderungswillige Kapitän Rafael van der Vaart kann das Nein der Vereinsführung um Sportchef Dietmar Beiersdorfer zu seinen Spanien-Plänen nicht akzeptieren: "Ich bin sauer, der HSV hat einfach abgesagt, das ist arrogant. Er hat meinen Traum zerstört."

Bis 31. August läuft die Wechselfrist noch. Die Aussagen der Hamburger Klubführung sind eindeutig: "Es kommt nicht in Betracht, Rafael abzugeben. Dies bezieht sich auf das komplette Transferfenster, Rafael ist unverkäuflich", stellte Beiersdorfer noch einmal klar.

Foto: firo.

Im Gespräch zwischen ihm und van der Vaart müssen am Montag die Fetzen geflogen sein. "Didi war sehr deutlich - ich war es auch", sagte der Niederländer. Mit seinem Berater Sören Lerby wird er nun weitere Schritte besprechen, wie er seinen "Traum" trotz aller Widerstände doch noch verwirklichen kann und hofft darauf, dass die Spanier ihr bisheriges Angebot über 14 Millionen Euro deutlich nachbessern. "Ich hoffe, dass Valencia bis zum Ende um mich kämpft. Am besten, der HSV kriegt genug Geld und der Kuchen ist gegessen". Doch da könnte er sich irren, allein um Geld geht es dem HSV nicht. Beiersdorfer, der Aufsichtsrats-Vorsitzende Horst Becker und Vorstandschef Bernd Hoffmann haben sich mit ihren klaren Aussagen so weit aus dem Fenster gelehnt, dass sie ein großes Glaubwürdigkeitsproblem bekämen, sollten sie doch noch weich werden.

Die Finanz- und die sportliche Planung sind auf einen Verkauf von van der Vaart erst 2008 ausgelegt. Im letzten Jahr hat der HSV schmerzhaft erfahren, wie sehr kurzfristige Kader-Änderungen den sportlichen Erfolg gefährden. Und damals hatten sie Verteidiger Joris Mathijsen als Nachfolger des zu Chelsea abgegebenen Khalid Boulahrouz schon in der Hinterhand. Dennoch geriet das eingespielte Gefüge durcheinander. "Mit Rafael würde ein fester Qualitätsbestandteil gehen", sagte Trainer Huub Stevens: "Und die Zeit ist zu kurz, ihn zu ersetzen." Der Niederländer hat bereits 35 Minuten mit seiner Mannschaft geredet. "Es ist wichtig, deutlich Stellung zu beziehen, damit keine Unruhe aufkommt", sagte Stevens. Auch die Kollegen wollen mit van der Vaart sprechen: "Ich werde alles versuchen, dass er bleibt", sagte Nigel de Jong und Joris Mathijsen erklärte: "Wir wünschen uns alle, dass er noch diese Saison hier spielt."

"Wenn ich bleiben muss, werde ich 100 Prozent geben", kündigte van der Vaart unterdessen an, "ich will das Team nicht im Stich lassen." An diesen Worten wird er in Budapest gemessen, dort kommt es zum Charaktertest: Entweder van der Vaart spielt, oder er "verletzt" sich kurzfristig wie vor einem Jahr Boulahrouz, und der Kampf um die Freigabe eskaliert. Nach Auskunft der UEFA wäre er bei einem Einsatz für den HSV für einen anderen Verein wie Valencia in der Champions League erst im neuen Jahr spielberechtigt.

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