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Riesenstimmung beim FUBA-NET Mondschein-Cup 2008
Ausrufezeichen im Blindensport

FUBA-NET: Riesenstimmung beim Mondschein-Cup 2008
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„Wer heute nicht vor Ort war, hat wirklich was verpasst“, fasste ein begeisterter Gerd Kießlich, Betriebsleiter der Bottroper Sport- und Bäderbetriebe, gegen Mitternacht die Stimmung im Jahnstadion Bottrop zusammen. Farbenprächtig, integrativ und sportlich auf hohem Niveau präsentierte sich der Mondschein-Cup 2008 im Lichte einer partiellen Mondfinsternis knapp 400 Zuschauern vor der Haupttribüne des Bottroper Schmuckkästchens.

Im Mittelpunkt stand wie im Vorjahr die Demonstration der paralympischen Sportart „Goalball“ durch die beiden Nationalteams aus Holland und Deutschland. Die sehbehinderten und blinden Spieler beider Mannschaften zogen hierbei die Zuschauer in ihren Bann. Tenniscourt-Atmosphäre herrschte auf dem Spezialfeld vor der gut gefüllten Haupttribüne, als die drei Athleten pro Team während der Ballwechsel auf Stille angewiesen den Klingelball über die 18x9m große Spielfläche trieben.

Tageslicht demonstrierten zunächst die Nationalteams von Deutschland und Holland hohe Goalball-Kunst.

Mit 15:6 siegte nach gut einer dreiviertel Stunde Spielzeit die deutsche Mannschaft um Bundestrainer Knut Kursawe, der aber dem Ergebnis nicht allzu viel Bedeutung beimessen wollte: „Das ist absolut nebensächlich. Viel wichtiger ist die Idee des Gesamtkonzeptes. Unsere Sportart erlebt nie eine solch atemberaubende Atmosphäre und selten so viele Zuschauer. Dass dann noch sehende Sportler in die Veranstaltung integriert werden, um mit verbundenen Augen zu erfahren, was Goalball wirklich bedeutet, ist einzigartig und bereichernd für das Miteinander.“

Als absolute Bereicherung aber auch Riesenspaß empfand der Kapitän der Bottroper Entsorgungsbetriebe den Auftritt seines Teams gegen die Betriebssportmannschaft der Stadtverwaltung: „Das hat einen ungeheuren Spaß gemacht und die Augen für die enorme Leistung der Blinden geöffnet“, konstatierte Wolfgang Deden, dessen Team knapp mit 6:8 gegen die kommunale Verwaltung den Kürzeren zog.

Auch die erstmalig in die Veranstaltung eingebundene paralympische Sportart Blindenfußball verblüffte die Zuschauer vor Ort. Mit fachkundigen Erläuterungen des Bundestrainers Ulrich Pfisterer demonstrierte mit einem 1:0-Sieg die deutsche Nationalmannschaft des DBS gegen eine All-Star-Truppe der Deutschen Blindenfußball-Bundesliga die ganze Dynamik der aufstrebenden Disziplin in der deutschen Behindertensportlandschaft.

„Diese Idee verdient es weiter ausgebaut zu werden“, wagte Peter Efing vom Hauptsponsor Emscher Lippe Energie GmbH einen Ausblick, „denn wir haben in diesem Jahr eine enorme Verbesserung in allen Bereichen erlebt. Dies verdeutlicht vor allem, dass sich im Netzwerk von FUBA-NET der Standort Bottrop als hervorragender Schauplatz des Behindertensports speziell für Blinde und Sehbehinderte etablieren kann.“

Die Lichtakrobaten der Zwillingsshow „Twinfire“ sorgten für einen eindrucksvollen Abschluss.

Auch im Rahmenprogramm war für beste Unterhaltung gesorgt. Sänger Michael Wurst heizte den Zuschauern zur Eröffnung ein, Fußballakrobat Nejad Brajic sorgte mit seinen Tricks für Verwunderung und mit den Stelzenläufern und Lichtakrobaten von „Twinfire-Zwillingshows“ fand die Veranstaltung kurz vor Mitternacht einen traumhaften Abschluss. Die Mondschein-Tombola zugunsten des Blindensports erlöste zudem 416 Euro und fand mit Norbert Scheier einen überglücklichen Gewinner des Hauptpreises von zwei Tickets für das Derby Schalke gegen Bochum.

„Eine perfekte Veranstaltung, die wir als Dachverband des Deutschen Behindertensports mit allen Kräften weiter fördern und begleiten werden“, befand DBS-Vizepräsident Ludger Elling und signalisierte so seine Unterstützung für die Planungen eines internationalen Goalball-Turniers in den kommenden Jahren – natürlich im Lichte des Mondscheins am Bottroper Nachthimmel.

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