Die Fußball-Regionalliga startet an diesem Wochenende in den 12. Spieltag - allerdings ohne Rot-Weiss Essen. Normalerweise hätte das Derby gegen Schalke 04 II angestanden, doch weil die Schalker Profis Länderspielpause haben, wurde die Partie der U23 gegen RWE aus Sicherheitsgründen vertagt. Es hätten ja zu viele Anhänger aus Gelsenkirchen beim Viertliga-Duell auftauchen können, was zugegebenermaßen tatsächlich nicht ganz ohne Brisanz gewesen wäre.
Die Essener nutzen die verordnete Liga-Pause und werden an diesem Freitag die dritte Runde im Verbandspokal absolvieren (19.30 Uhr, Hafenstraße). Zu Gast ist der Oberligist Sportfreunde Baumberg, der ja normalweise als unterklassiger Klub Heimrecht gehabt hätte. Das Stadion in Monheim ist jedoch nicht geeignet, um ein größeres Publikum aufzunehmen, sodass sich beide Parteien aus „organisatorischen Gründen“ auf einen Ortwechsel geeinigt haben.
Die Rot-Weissen, die ohnehin als Favorit in dieses Achtelfinale gehen, dürfen also auch noch einen Heimvorteil drauf packen. Aber das muss ja nichts heißen. Der Essener Liga-Rivale SG Wattenscheid 09 jedenfalls blamierte sich unter der Woche im Westfalenpokal im heimischen Lohrheidestadion gegen den Landesligisten BSV Schüren. Der Außenseiter aus der 7. Liga gewann sage und schreibe mit 4:1. Da kann man eigentlich nur den Kopf schütteln, selbst wenn der Gastgeber die zweite Garnitur aufgeboten hatte. Bei den Rot-Weissen bleibt der zweite Anzug an diesem Freitag definitiv im Spind. "Wir werden personell nicht so rotieren wie in den beiden Runden zuvor", stellt RWE-Trainer Sven Demandt klar. Gegen TuS Grevenbroich (9:0) und DJK Twisteden (5:0) brachte er Spieler, die noch etwas hinten anstehen. Gegen Baumberg wird die bestmögliche Elf auflaufen. Allerdings muss Demandt notgedrungen seine Startelf im Vergleich zum Spiel gegen BVB II mindestens auf zwei Positionen ändern.
Und was erwartet den Titelverteidiger? Demandt hatte die Sportfreunde bei deren jüngsten 4:1-Sieg gegen SC Kapellen-Erft beobachtet und eine „gute Fußballmannschaft“ gesehen. Der Gast hat einige erfahrene Spieler in seinen Reihen, die auch schon höherklassig am Ball waren. Demandt lobt den Gast, lässt aber auch keine Zweifel, wer am Freitagabend als Sieger den Rasen verlassen wird. Sofern die Einstellung stimmt. „Entscheidend ist, wie wir auftreten“, betont er. „Wir werden wohl häufiger den Ball haben als der Gegner und da müssen wir gute Lösungen finden.“
In den ersten beiden Pokalrunden hatten seine Spieler die erforderliche Konzentration und die jeweilige Aufgabe „sehr seriös“ gelöst. „Und ich gehe davon aus“, so Demandt, „dass auch diesmal ein Unterschied erkennbar sein wird.