Unter dem Strich war es dennoch eine gelungene Generalprobe für das erste Punktspiel in dieser Spielzeit beim Champions-League-Qualifikanten Schalke 04, der Hannover im vergangenen Jahr in der zweiten Pokalrunde ausgeschaltet hatte.
In der 79. Minute musste Schiedsrichter Lutz Wagner aus Kriftel das Match für zehn Minuten unterbrechen, nachdem es auf der Tribüne zu handfesten Auseinandersetzungen zwischen rivalisierenden Fans gekommen war. Zudem waren aus dem Gästeblock Feuerwerkskörper auf das Feld geflogen. Beiden Klubs droht nun eine empfindliche Strafe durch den Deutschen Fußball-Bund (DFB). Die Treffer für den Pokalsieger von 1992 erzielte Neuzugang Jan Schlaudraff (10.), Hanno Balitsch (48.), Arnold Bruggink (68., 90.) und Mike Hanke (76.).
Halle: Horvat - Benes, Lachheb, Kamalla, Schubert - Kunze (ab 71. Rene Stark), Görke (ab 71. Kittler), Finke, Kanitz - Hebestreit (ab 64. David), Neubert.
Hannover: Enke - Cherundolo, Ismael, Vinicius, Christian Schulz - Lala (ab 81. Bastian Schulz), Balitsch, Huszti (ab 71. Rosenthal), Bruggink - Hanke, Schlaudraff (ab 71. Forssell).
Schiedsrichter: Lutz Wagner (Kriftel)
Tore: 0:1 Schlaudraff (9.), 0:2 Balitsch (48.), 0:3 Bruggink (68.), 0:4 Hanke (76.), 0:5 Bruggink (90.)
Zuschauer: 9200
Rote Karten: keine
Gelb-Rote Karten: keine
Gelbe Karten: keine
Die Hausherren hatten sich zuvor in den ersten 45 Minuten zwar über weite Strecken als ebenbürtiger Gegner präsentiert, nach dem Seitenwechsel waren sie vor 7000 Zuschauern im Kurt-Wabbel-Stadion aber nur noch ein Sparringspartner für den Favoriten. Hannovers Trainer Dieter Hecking musste auf die verletzten Gaetan Krebs, Michael Tarnat, Schawdar Jankow und Jiri Stajner verzichten. Die Neuzugänge Mikael Forsell und Mario Eggimann saßen zunächst auf der Bank. Stürmerstar Forsell wurde in der 71. Minute eingewechselt.
Dennoch setzte Hannover das erste Ausrufezeichen, als der von Bayern München an die Leine gewechselte Nationalspieler Schlaudraff nach einem katastrophalen Patzer von Christian Kamalla zur Stelle war und beim 1:0 leichtes Spiel hatte. Die beste Chance des Regionalliga-Aufsteigers hatte Nico Kanitz.
Der HFC-Kapitän prüfte nach einer halben Stunde Nationaltorwart Robert Enke mit einem Direktschuss aus 18 Metern. Kurz darauf hätte Altin Lala beinah ein Eigentor fabriziert, Enke war aber erneut zur Stelle. Neun Minuten später verpasste Szabolcs Huszti nach Vorarbeit von Mike Hanke das 2:0 für die Gäste. Nach dem 2:0 von Balitsch war die Begegnung aber entschieden.
Halle hatte nur noch durch Maik Kunze eine nennenswerte Möglichkeit, während Hannover durch Bruggink und Hanke noch nachlegte. Auffälligste Akteure auf Seiten des haushohen Favoriten waren Enke und Steven Cherundolo. Der wackere Landespokalsieger aus Sachsen-Anhalt hatte in Kanitz und Philip Schubert seine besten Spieler.