Acht Tage vor dem Bundesligastart gegen den VfB Stuttgart am Sonntag (17.00, live bei Premiere) war Fichte, das normalerweise in der Staffel 1 Ost der Landesliga Westfalen um Punkte kämpft, kein Gradmesser.
Für die Borussia trafen dreimal Nationalspieler Marko Marin (7., 11. und 17., Foulelfmeter), je zweimal Roberto Colautti (9. und 24.) und Sascha Rösler (19. und 54.) sowie Roel Brouwers (36.). Den Ehrentreffer der Gastgeber erzielte Sami Önen (66.), als die Borussia die Zügel schleifen ließ. Selbst kühne Optimisten konnten nur 371 Sekunden auf die große Sensation gegen den dreimaligen Pokalsieger (1960, 1973, 1995) hoffen, dann traf Marin schon per Freistoß schon zum 0:1.
Bielefeld: Peterhanwahr - Fritz (46. Gerke), Kaniuth, Aydin, Schröder - Scardino, Bobaj, Gliniars - Geceli, Sawkill (61. Önen) - Smith.
Mönchengladbach: Heimeroth - Ndjeng, Brouwers, Daems (72. Callsen-Bracker), Jaures - Svärd, Rösler - Matmour (61. Touma), Baumjohann, Marin (77. van den Bergh) - Colautti.
Schiedsrichter: Rafati (Hannover)
Tore: 0:1 Marin (7.), 0:2 Colautti (9.), 0:3 Marin (11.), 0:4 Marin (17., Foulelfmeter), 0:5 Rösler (19.), 0:6 Colautti (24.), 0:7 Brouwers (36.), 0:8 Rösler (54.), 1:8 Önen (66.)
Zuschauer: 8100
Rote Karten: keine
Gelb-Rote Karten: keine
Gelbe Karten: Baumjohann
Gladbach war in allen Belangen überlegen, kombinierte nach Belieben über die Außenpositionen und unterhielt 8100 Zuschauer mit schönen Toren. Insbesondere Marin zeichnete sich als Antreiber aus. Bielefeld stemmte sich im größten Spiel der Vereinsgeschichte verzweifelt gegen die Überlegenheit, kassierte die Gegentore anfangs aber dennoch fast im Minutentakt.
Immerhin brachte es das Team von Spielertrainer Mark Sawkill vor der Pause auf einen Torschuss und einen harmlosen Eckball. Mönchengladbach schaltete in der zweiten Hälfte mehrere Gänge zurück und ließ die Gastgeber das "Spiel des Jahrzehnts" genießen. Fichte wurde frech und vergab vor dem 1:8 durch Christopher Gliniars sogar noch eine Großchance. Beste Spieler des Bundesligisten, der seit 2004 nicht mehr die zweite Runde überstanden hat, waren Marin und Alexander Baumjohann. Beim überforderten Landesligisten überzeugten dennoch Torhüter Holger Peterhanwahr und Gliniars.