Eineinhalb Stunden lang warteten die Pressevertreter nach Abpfiff der Pokalpleite gegen Velbert auf RWO-Trainer Mike Terranova, der sich laut Aussagen von Vereinsmitarbeitern im Gespräch mit der sportlichen Leitung um Sportdirektor Jörn Nowak befand. Kurz vor Mitternacht traf RevierSport den ehemaligen Profi dann noch an und sprach mit ihm über das bittere Ausscheiden und die Minuten direkt nach dem Spiel.
Mike Terranova, ihre Mannschaft ist im Elfmeterschießen letztlich gegen die SSVg Velbert ausgeschieden. Vorher gelang es über 90 Minuten nicht, trotz vieler hochkarätiger Chancen ein zweites Tor zu erzielen. Wie erklärt sich so etwas? Das ist kurz nach so einem Spiel immer schwer zu sagen. Wir sind tief enttäuscht. Wir hatten den Bonus, dieses Spiel Zuhause austragen zu dürfen. Die Mannschaft ist früh in Führung gegangen und hatte bereits in der ersten Halbzeit die Möglichkeit, mit dem 2:0 den Deckel drauf zu machen. Wir haben Velbert dann etwas kommen lassen, weil wir wussten, dass sie etwas tun müssen. Dann hast du in der 86. Minute einen Ball, wo eigentlich nichts passiert und spielst einen unbedrängten Fehlpass, der dann letztlich zu diesem Ausgleich führt. Das sind dann so Momente, da kommt alles zusammen. Ich möchte gar nichts schönreden, aber das Spiel muss man jetzt schnell abhaken. Wir wollen den ganzen Fokus auf die Meisterschaft setzen und da muss es jetzt knallen. Das ist unser Anspruch, da müssen wir jetzt liefern.
Auffällig war vor allem, dass Ihre Mannschaft viele hochkarätige Torchancen liegen gelassen hat. Müssen Ihre Stürmer da kaltschnäuziger werden? Ja, natürlich hätte uns das in diesem Spiel geholfen. Ich sage den Jungs immer, dass sie mir im Training etwas anbieten müssen. Wenn ich sehe, dass jemand da viele Tore macht, dann läuft er natürlich auch im Spiel auf. Die Spieler müssen sich da selber an die Nase packen und wissen auch, dass sie vor dem Tor kaltschnäuziger sein müssen. Aber jeder bekommt bei mir seine Chance, wenn er im Training alles gibt und kann dann im Spiel beweisen, dass er seine Gelegenheiten nutzt.
Sie sind nach dem Spiel für eineinhalb Stunden weg gewesen. Unter anderem sollen Sie auch mit Jörn Nowak zusammengesessen haben. Worum ging es da? Wir haben darüber gesprochen, was man anders hätte machen können. Vielleicht hätte man die ein oder andere Auswechslung – wie die von Odenthal – auch später ausführen sollen, aber wir haben halt auch wichtige Spiele vor der Brust und Maik war vorher krank. Über solche Dinge haben wir gesprochen.
Um Ihre Person ging es also in dem Gespräch nicht? Nein, es ging nicht um mich, wir saßen nur privat zusammen. Wir haben über allgemeine Dinge gesprochen, zum Beispiel schon über das Spiel gegen Wiedenbrück am kommenden Wochenende. Was man verändern kann, wo man vielleicht noch anpacken muss. Wir wollen Samstag wieder eine schlagfertige Truppe auf den Platz bringen, darum haben wir uns ausgetauscht. Jörn ist fußballverrückt und ich bin es auch – man bespricht eben vieles.
Autor: Marlon Irlbacher