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Skandal am Bocholter Hünting
"Die wollten auf uns drauf"

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Gaetano Manno, Wuppertal, Saison 2015/16, Schonnebeck-Wuppertal, Gaetano Manno, Wuppertal, Saison 2015/16, Schonnebeck-Wuppertal
Gaetano Manno, Wuppertal, Saison 2015/16, Schonnebeck-Wuppertal, Gaetano Manno, Wuppertal, Saison 2015/16, Schonnebeck-Wuppertal Foto: Tillmann
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Der 3:0-Erfolg des Wuppertaler SV beim 1. FC Bocholt wurde durch unschöne Szenen einiger Bocholter Anhänger getrübt.

Nach Schlusspfiff waren eine handvoll alkoholisierter Fans bis in die Kabine der Gäste gelangt und sollen den WSV-Spielern sogar Schläge angedroht haben. Zudem soll ein Wuppertaler Akteur Opfer einer Spuckattacke geworden sein. RevierSport fragte bei den Beteiligten nach: was war da los?

Manuel Bölstler, Sportlicher Leiter des WSV: "Die Organisation war ein Unding. Dass unsere Kabine direkt neben dem Presseraum und dem Vereinsheim der Bocholter lag, war mehr als unglücklich. Unsere Spieler haben sich nach dem Schlusspfiff nicht mehr sicher gefühlt. Mehr möchte ich dazu auch nicht mehr sagen."

Gaetano Manno, WSV-Kapitän: Bocholt werde ich in keiner schönen Erinnerung behalten. Das war von der ersten Sekunde an eine harte Tour. Weil das Spiel auf 20 Uhr angesetzt worden ist, musste jeder von uns mit dem Privat-PKW nach Bocholt kommen. Von Wuppertal aus sind es rund 120 Kilometer. Ich war erst gegen 0:30 Uhr zuhause. Aber das alles ist ja nicht so schlimm. Das, was auf dem Platz in Bocholt und allen voran nach dem Schlusspfiff an unserer Kabine los war, geht gar nicht. Zuerst wurde ich auf den Rasen übelst von den gegnerischen Spielern beleidigt. Ähnlich geht es ja Mo Idrissou beim KFC Uerdingen. Ich kann alles verstehen und Sprüche gehören auch zum Fußball. Aber wenn man versucht mich mit Beleidigungen gegen meine Eltern oder die Familie aus dem Konzept zu bringen, dann ist das die unterste Schublade. Leider passiert das in dieser Oberliga nicht nur in Bocholt. Da muss man sich schon zusammenreißen, dass man nicht ausflippt. Aber klar ist auch, dass wir alles Menschen sind, die solche Dinge etwas aus dem Spiel nehmen können. Ich hoffe, dass das in Zukunft fairer zugehen wird."

Die Szenen nach dem Spiel waren noch einmal eine Steigerung zu denen auf dem Spielfeld. Etwa fünf bis zehn besoffene Bocholter Fans sind uns ganz nah an die Kabine gekommen und haben uns wüst beleidigt und einen unserer Spieler sogar bespuckt. Es waren weit und breit keine Ordner zu sehen. Die Chaoten konnten machen was sie wollten und das Ziel war klar: Die wollten auf uns drauf! Es ging rund zehn Minuten an unserer Kabine sehr hitzig zu, bis Leute kamen und die Chaoten da entfernen konnten. Ich weiß nicht, wer für die Organisation zuständig war, aber dieser Mensch hat ja wohl gar keine Ahnung von seiner Materie. Das einzig gute an diesem Abend war unser hart erkämpfter 3:0-Sieg."

Manuel Jara, Trainer 1. FC Bocholt: Ich habe von den Szenen nach Spielende nicht allzu viel mitbekommen, da ich zunächst noch Interviews gab und bei der Pressekonferenz weilte. Allerdings habe ich mitgekriegt, dass im Flur zum Vereinsheim und zur Kabine eine gewisse Unruhe herrschte. Was dafür ausschlaggebend war, weiß ich nicht. Als ich gegen Viertel nach Zehn von der Pressekonferenz zurückkam, war alles ruhig. Es war sicher ein bisschen unglücklich, dass die Wuppertaler ihre Kabine direkt am Vereinsheim hatten, wo sie direkt auf die Fans trafen.

Marcel de Ruiter, Sportlicher Leiter 1. FC Bocholt: Ich weiß nichts von diesem Vorfall, da ich direkt nach dem 0:3 das Stadion mit meinen Kinder verlassen habe. Solche Aktionen heiße ich aber natürlich nie gut.

Benjamin Kappelhoff, Pressesprecher 1. FC Bocholt: Es haben leider tatsächlich verbale Auseinandersetzungen stattgefunden, weil sich einige Fans Zutritt zum Kabinentrakt verschaffen konnten. Unser Sicherheitsdienst hat leider zu spät eingegriffen. Wir haben Verständnis für den Ärger des Wuppertaler SV und entschuldigen uns bei Trainern, Spielern und allen anderen Verantwortlichen. Dieses unsägliche Verhalten von zwei, drei Leuten darf nicht sein und wir gucken, wie wir unser Sicherheitskonzept verbessern können. Warum Wuppertal in die Kabine musste, die direkt neben der Gaststätte liegt, versuchen wir noch herauszufinden. Wir sind uns im Klaren, dass so etwas in der Zukunft nicht mehr vorkommen darf.

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