So manch einer dürfte zu Saisonbeginn etwas verdutzt dreingeschaut haben, als die Verantwortlichen der RWE Volleys äußerst selbstbewusst ankündigten, sich in dieser Serie für einen internationalen Startplatz qualifizieren zu wollen – und das im zweiten Jahr in der Volleyball-Bundesliga. Nach dem Aufstieg hatten die Bottroper bereits an den Play-Offs teilgenommen, und nun also will man in den Entscheidungsspielen auch den großen Gegnern aus dem Weg gehen.
Nach nunmehr 14 Spielen lautet die Bilanz: „Voll im Soll!“ Wobei Wolfgang Donat, Teammanager der RWE Volleys, sich noch korrigiert: „Wir haben sogar etwas mehr erreicht als erhofft.“ Der 56-Jährige spielt damit auf das Abschneiden im DVV-Pokal an, zog man dort doch bis ins Halbfinale ein, nachdem im vergangenen Jahr bereits im Achtelfinale Schluss war.
„Damit ist uns ein toller Coup gelungen“, erklärt Donat. Gegen den Serienmeister VfB Friedrichshafen blieb das Team von Trainer Teun Buijs anschließend allerdings chancenlos. Aber wie drückt es Donat aus: „Das Verpassen des Finals lässt uns nun für die Zukunft noch einen Traum offen.“ Am 6. März wird sich die Truppe um Kapitän Joram Maan das Endspiel um den DVV-Pokal geschlossen im Gerry Weber Stadion in Halle in Westfalen anschauen und in der neuen Saison wird dann ein neuer Anlauf genommen.
Dem Respekt der Konkurrenz können sich die RWE Volleys aber bereits jetzt gewiss sein. So sprach SCC Berlin-Coach Mark Lebedew vor dem Auswärtsspiel in der Bottroper Dieter-Renz-Halle von „einem echten Prüfstein für uns“. „SCC Berlin, VfB Friedrichshafen und Generali Haching sind die Elite in der Liga. Wenn sich einer von denen mit Respekt äußert, dann wohl in dem Wissen, dass man sich, wenn sie einen schlecht Tag haben und wir einen guten, Auge in Auge gegenüber steht“, bemerkt Donat. Auf den Mittwoch aber traf dies nicht zu, der SCC Berlin setzte sich souverän mit 3:0 durch.
In absehbar Zeit aber möchte man freilich schon im Konzert der ganz Großen mitspielen, nur weist der RWE-Teammanager zurecht auch auf die Rahmenbedingungen hin. So sind die finanziellen Voraussetzungen wohl nicht vergleichbar. Im gerade einmal zweiten Jahr im Volleyball-Oberhaus ist dies aber auch nicht anders zu erwarten.
Umso erfreulicher ist da die Entwicklung, die die Bottroper genommen haben. Die Dieter-Renz-Halle ist mittlerweile bei allen Spielen gut gefüllt und auch im organisatorischen Bereich hat sich der Ruhrgebiets-Klub professioneller aufgestellt. Rund um die Partien wird den Anhänger ein interessantes Programm geboten. „Die Zuschauer springen auf die Volleys an und umgekehrt ebenso“, betont Donat, der sich auch begeistert davon zeigt, dass auch die Auswärtspartien mittlerweile lautstark vom eigenen Anhang unterstützt werden. Und darauf wird es auch in den kommenden Begegnungen, wo die gute Ausgangslage vor den Play-Offs verteidigt werden sollen, ankommen. Bereits am Samstagabend (20 Uhr) geht es auswärts beim TV Bühl um die nächsten Punkte.