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DHB: Essener Haaß beendet Reservisten-Dasein
"Wir trauen uns alles zu"

DHB: Essener Haaß beendet Reservisten-Dasein
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Das erste Highlight hat Michael Haaß schon hinter sich. Kurzfristig entschied Bundestrainer Heiner Brand, dass seine Spieler doch an der Eröffnungsfeier der Olympischen Spiele teilnehmen dürfen. "Die Möglichkeit haben nicht viele Menschen, das ganze Drumherum bei Olympia zu erleben", schwärmt Haaß.

Dabei stehen ihm noch viel größere Höhepunkte bevor. Mit der P-Akkreditierung reiste er nach China, nur mit der Erlaubnis auf eine Teilnahme am Training ausgestattet. Einsätze in den Partien wären ebenso ein Tabu für ihn gewesen wie der Aufenthalt im olympischen Dorf. Bis zur Verletzung von Lars Kaufmann, der aufgrund eines Muskelfaserrisses in der linken Wade bereits vor Turnier-Beginn wieder abreisen musste.

"Wenn man so kurz vorher wegen einer Verletzung rausgeschossen wird, ist es unheimlich bitter, das wünsche ich niemandem. Schließlich weiß keiner, wie oft man die Möglichkeit hat, bei Olympia zu spielen", bemerkt Haaß. Nun ist er selbst einer von denen, die das Spektakel hautnah erleben dürfen. "Vor einem Jahr sah es überhaupt nicht danach aus, dass ich dabei sein würde. Deshalb wäre ich schon mit dem Reservisten-Status voll zufrieden gewesen", berichtet der Rückraum-Akteur, der die Nominierung vor allem seiner Vielseitigkeit zu verdanken hat.

Die kann dem deutschen Team nur zu Gute kommen, schließlich lassen sich weitere Ausfälle angesichts des Mammut-Programms von fünf Spielen innerhalb der nächsten acht Tage nicht ausschließen. Und die sind mit einem 14 Mann-Kader kaum zu kompensieren. "Die Vorrunde wird schon schwer genug", bemerkt der gebürtige Essener. Einen Grund zur Skepsis sieht er trotzdem nicht: "Wir trauen uns natürlich alles zu. Als amtierender Weltmeister fährt man nicht dorthin, um Platz acht zu holen."

Auf Vereinsebene wird der EHF-Pokalsieger von 2005 in absehbarer Zeit kaum die Möglichkeit haben, Titel einzuheimsen: Mit GWD Minden wird er auch in der kommenden Saison in erster Linie gegen den Abstieg spielen. Einer der Konkurrenten bei diesem Unterfangen ist ausgerechnet sein Heimatclub TUSEM Essen. "Dort bin ich groß geworden, es gibt immer noch einen Kontakt dorthin", bemerkt der 24-Jährige.

Ob er eine Rückkehr an die Margarethenhöhe für denkbar hält? "Ich habe immer ein Auge auf den TUSEM. In der Heimat zu spielen, ist immer etwas besonderes – ich kann mir alles vorstellen. Aber zum jetzigen Zeitpunkt bin ich erst einmal noch ein Jahr in Minden", formuliert Haaß, der unmittelbar vor dem Abflug nach Asien seinen Umzug geregelt hat. Sein Zusatz: "Ich glaube, es gibt wenige Regionen, wo Handball einen höheren Stellenwert hat als im Ruhrgebiet."

Vorerst interessiert den Ex-Düsseldorfer aber nur die DHB-Auswahl. Und bei der möchte er diesmal mehr zum Erfolg beitragen dürfen als bei der WM 2007, bei der er sich meist in der Zuschauer-Rolle wiederfand. Für Haaß steht fest: "Die WM in Deutschland und Olympia kann man gar nicht so wirklich vergleichen. Etwas viel Größeres als den WM-Titel im eigenen Land zu holen gibt es nicht – außer vielleicht Gold bei Olympia."

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