Am Ende hatten die Krefelder beim Saisonstart in Wolfsburg nichts mehr hinzuzusetzen. Was sicherlich damit zu tun hatte, dass die Pinguine viel zu oft auf der Strafbank Platz nahmen. Die ohnehin schon stolze Bilanz schraubte Herberts Vasiljevs mit seiner Spieldauerdisziplinarstrafe zusätzlich nach oben. „Ein Spieler hat den Schläger ins Gesicht bekommen und geblutet“, berichtet KEV-Manager Jiri Ehrenberger. „Es war sicherlich eine harte Entscheidung, aber jeder ist eben für seinen Schläger verantwortlich und es bringt nichts, jetzt über die Strafen zu diskutieren.“
Denn auch ohne die „Spieldauer“ des Kapitäns zu berücksichtigen, bleibt kein anderes Fazit übrig: Die Partie wurde auf der Strafbank entschieden. Daher macht Ehrenberger unmissverständlich klar: „Ich hoffe, dass das die erste und letzte Lektion war. Wir dürfen uns nicht so viele unnötige Strafzeiten einhandeln.“
Einer der Neuen bei den Adlern: Ex-DEG-Crack Andy Hedlund (Foto: fotopuls).
Auch Trainer Martin Jiranek sah bei seiner Premiere als DEL-Cheftrainer, dass sein Team „einfach zu viele Strafen genommen“ hat. „Das war der Grund für die Niederlage. Mit dem Spiel bei fünf gegen fünf bin ich jedoch zufrieden, da haben wir gut gearbeitet.“
Dem will sich auch Ehrenberger im Großen und Ganzen anschließen: „Wir hätten in Wolfsburg gewinnen können, wenn wir uns etwas disziplinierter oder cleverer angestellt hätten.“ Immerhin etwas Positives, das sich die Seidenstädter für die Partie am Sonntag hinter die Ohren schreiben können. Denn bei der Heimpremiere sollte tunlichst alles passen: Niemand geringeres als Adler Mannheim stellt sich im KönigPalast vor - und hat einige neue Stars mit im Gepäck. „Eigentlich sollte man ja glauben, das geht gar nicht mehr, aber sie haben es geschafft, die Mannschaft noch einmal zu verstärken. Für mich sind sie sogar der Topfavorit auf den Titelgewinn“, befindet der Manager.
Bange machen gilt natürlich trotzdem nicht. „Warum sollten wir nicht gegen Mannheim etwas holen? So selbstbewusst sollten wir schon sein“, fordert Ehrenberger. Zudem besteht berechtigte Hoffnung auf ein Comeback des letztjährigen Top-Scorers Charlie Stephens. So sollte auch Vasiljevs‘ Ausfall irgendwie kompensiert werden. „Wir müssen in der Lage sein, Spieler zu ersetzen“, stellt der 54-Jährige klar. Am besten jedoch nicht, weil die gerade auf der Strafbank sitzen.