Irgendwie wird ja alles teurer. Jetzt muss man sogar für Niederlagen schon tief in die Tasche greifen. Vielleicht stellte sich der Herner EV am Sonntag in Dortmund aber auch einfach nur ein wenig ungeschickt an. Neben der 1:3-Niederlage standen unterm Strich zwei Sperren. Nils Liesegang hatte David Burgess mit einem Faustschlag niedergestreckt (Spieldauer) und Lars Gerike ließ sich zu einem Stockschlag gegen Sven Breitner hinreißen (Matchstrafe). „Wir haben uns die Möglichkeit auf Punkte durch zu viele Strafzeiten kaputt gemacht“, bemängelte HEV-Trainer Alexander Jacobs und kündigte an: „Die Undiszipliniertheiten einiger Akteure gilt es zu klären. Das könnte Konsequenzen haben.“ Geschäftsführer Matthias Roos kann bezeugen, dass der Coach Wort gehalten hat. Hinter den Kulissen ist es laut, zumindest aber ziemlich deutlich geworden.
Für den kommenden Freitag sind Liesegang (der zudem leicht angeschlagen ist) und Gerike nun aber gesperrt. Trotz der Niederlage und des bitteren Beigeschmacks zieht Roos Yliaber eine positive Bilanz des ersten Oberliga-West-Wochenendes. Ausdrücklich auch des Dortmund-Spiels. „Königsborn war ein Pflichtsieg, auch wenn es lange 2:2 stand, waren wir unterm Strich auch deutlich stärker.“ In Dortmund gingen die Herner zwar als Verlierer vom Eis, konnten aber lange mehr als mithalten. „30 Minuten lang haben wir gezeigt, dass wir auf diesem Level gut mitspielen können. Der EHC war nicht in der Lage, im Fünf gegen Fünf ein Tor zu erzielen“, betont der Funktionär.
Zwar sind nun erst zwei Spiele absolviert, einen ersten Eindruck hat das Auftaktwochenende aber natürlich hinterlassen. „Ich denke, dass die Liga noch ausgeglichener ist, als man das annehmen konnte. Dabei sehe ich uns im Kampf mit Dortmund um Platz vier. Doch auch vor dem, was Ratingen geleistet hat, muss man den Hut ziehen“, findet Roos.
Doch am Freitag gilt die Aufmerksamkeit erstmal einem alten Rivalen. Die Moskitos sind zu Gast am Gysenberg (20 Uhr). Ein Duell, das vor Tradition und Prestige nur so strotzt. Und nun seit sechs Jahren auch nicht mehr unter Ligabedingungen stattgefunden hat. „Die Mannschaft freut sich schon auf dieses Spiel und ich hoffe, dass sich die Fans auch darauf freuen“, sagt Roos. Darum muss sich der Offizielle aber wohl nicht sorgen. Bis auf die gesperrten Akteure stehen Jacobs für den imageträchtigen Vergleich zumindest alle Spieler zur Verfügung. Auch Danny Fischbuch kehrt nach auskurierter Gehirnerschütterung zurück in den Kader der Herner.