Was derzeit dort auf großer Flamme angebraten wird, ist einfach zu pikant, um sich noch mit der Aufarbeitung des sportlichen Leckerbissens aufzuhalten. Dabei heizte die unglückliche 2:3-Niederlage nach Verlängerung bei den Wedauern zusätzlich Spekulationen an. Genauer: Simon Barg, Torschütze und äußerst plötzlicher Zugang beim ESC. Selbst die Essener Fans in der Scania-Arena erfuhren erst unmittelbar vor dem ersten Bully, dass die Gäste für den verletzten Antti-Jussi Miettinen eine ausländische Vertretungskraft angeheuert hatten. Über die Dauer seines Engagements und die Vertragsmodalitäten gab der Verein bislang jedoch noch nichts bekannt. Ohnehin überrrascht diese Personalie angesichts der Spekulationen um ein neues Finanzloch im Haushalt der „Steckmücken“. Wie groß die Lücke im Etat ist, bleibt allerdings der Phantasie überlassen. Es ist aber offenbar gewiss, dass hinter den Kulissen bereits mit großem Aufwand nach einem Ausweg gesucht wird. Vielleicht gelingt den Vereinsoberen dabei sogar die ganz große Lösung. Gerüchte um einen neuen Investor halten sich hartnäckig.
Dabei soll es sich um den finnischen Unternehmer Pertti Yliniemi handeln, der derzeit in Oberhausen das Projekt einer Skihalle umsetzen möchte. Eine Eishalle, ein Hotel, ein Kongresszentrum und eine Hausbrauerei sollen das Angebot abrunden. Kostenpunkt: Schlanke 85 Millionen Euro. Projektleiter des ehrgeizigen Bauvorhabens ist Joachim Herden. Bevor der Skihallen aus dem Boden stampfte, war er unter anderem mal Eishockey-Torwart bei der Düsseldorfer EG.
Ob der Investor mit den Moskitos nun ein Prestigeobjekt als Zugpferd für sein Projekt sucht? Bestätigen möchte dies niemand, ein Dementi gab es bislang jedoch auch nicht. Klar ist nur so viel: Am Freitag werden wohl Fakten an die Öffentlichkeit gebracht. Für den kommenden Freitag (10 Uhr) hat der Verein eine Pressekonferenz anberaumt. Dass dafür eigens die großzügigen Räumlichkeiten des Essener Cinemaxx reserviert worden sind, verheißt aber Bedeutsames. Von Vereinsseite wird lediglich bestätigt, dass es „um neue Strukturen und Neuausrichtung des Vereins“ gehe.
Am Abend dann geht es für den ESC sportlich in die nächste Runde der Oberliga West, die den Moskitos gleich das nächste Derby beschert. Denn sie sind zu Gast beim Herner EV (20 Uhr, Eishalle am Gysenberg). Während die Herner den Auftakt beim EHC Dortmund mit 1:3 verloren müssen sie zudem mit Lars Gerike und Nils Liesegang gleich auf zwei gesperrte Spieler verzichten müssen. Trainer Jari Pasanen darf sich daher berechtigte Hoffnungen machen, diesmal mehr als nur einen Punkt zu entführen.