"Ich habe am Sonntag auf unserer Geschäftsstelle noch einmal alle Faxe kontrolliert. Uns trifft es nicht", meinte auch Generalsekretär Hanfried Haring von der Deutschen Reiterlichen Vereinigung (FN). Laut Haring soll es sich um das Pferd eines südamerikanischen Reiters handeln.
Anfang der Woche soll es vom Weltreiter-Verband FEI endgültige Klarheit geben. Aus deutscher Sicht wären nur noch Beerbaum und seine Schwägerin Meredith Michaels-Beerbaum (Thedinghausen) in Frage gekommen, weil sie die einzigen deutschen Vertreter im Finalspringen von Hongkong waren. Markus Beerbaum, Mann von Meredith Michaels-Beerbaum, hatte bereits am Samstag erklärt, dass es keine Hinweise für eine positive Probe eines deutschen Springpferdes gebe.
Springreit-Bundestrainer Kurt Gravemeier betonte gegenüber dem WDR-Fernsehen, dass auch er Verantwortung für die positiven Tests bei dem Pferd Cöster von seinem Schützling Christian Ahlmann während Olympia übernehme. Der Verband könne aber die Reiter nicht wie die Polizei 24 Stunden überwachen. Er selbst wolle trotz des Doping-Skandals im Amt bleiben, solange er das Gefühl habe, dass die Mehrheit der entscheidenden Leute hinter ihm stehe.
Am Donnerstag in der Sitzung des Spring-Ausschusses der FN wird auch über seine Zukunft beraten. Derweil äußerten mehrere Tierärzte gegenüber dem WDR-Fernsehen Zweifel an den Aussagen von Ahlmann zur Benutzung des Capsaicin-haltigen Mittels Equiblock. Der 33 Jahre alte Springreiter war wie drei weitere Reiter am 21. August von den Olympischen Spielen in Hongkong suspendiert worden, nachdem bei seinem Pferd Cöster die verbotene Substanz Capsaicin gefunden wurde.
Im Gegensatz zu Ahlmanns Stellungnahme soll Equiblock nicht in jedem Reitgeschäft erhältlich sein. Zudem handele es sich weniger um ein Pflegemittel mit durchblutungsfördernder Wirkung als vielmehr um ein Arzneimittel, das schmerzstillenden Charakter habe. Ahlmann hatte behauptet, sein Pferd Cöster in Folge eines Hexenschusses mit Equiblock zur Entspannung der Rückenmuskulatur eingerieben zu haben. Ein Pferd sei zu bedauern, wenn es damit eingerieben würde, sagte Tierarzt Eberhard Schüle (Dortmund) und fügte an: "Das hält die Haut nicht aus."