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Geld für Gold: Deutsche Sportler arme Schlucker
Sporthilfe zahlt 15.000 für Olympiasieg

Geld für Gold: Deutsche Sportler arme Schlucker
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Die deutschen Olympioniken sind arme Schlucker - zumindest wenn es in Peking heißt: Geld für Gold. Auch Weltstar Dirk Nowitzki, der in der NBA bei den Dallas Mavericks zuletzt 16,3 Millionen US-Dollar im Jahr verdiente, backt für den großen Traum kleine Brötchen.

Sollten die deutschen Basketballer die Sensation schaffen und Olympiasieger werden, würde "Dirkules" wie jeder andere Spieler mit einem "Trinkgeld" abgespeist. Denn für das Team Germany gilt es in Peking: 15.000 Euro für Gold, 10.000 für Silber, 7500 für Bronze.

Allerdings können Deutschlands Sportler die finanzielle Belohnung mit Hilfe der Privatwirtschaft noch deutlich steigern. In Russland rollt der Rubel, dort gibt es für den Olympiasieg dank der Unterstützung diverser Milliardäre 100.000 Euro. Malaysias Regierung packt noch etwas drauf, die erste olympische Goldmedaille in der Geschichte des Inselstaates ist 200.000 Euro wert. Chinas erstem Olympiasieger im eigenen Land winken 140.000 Euro, das ist wesentlich mehr, als die meisten Menschen im Reich der Mitte ihr ganzes Leben lang verdienen.

Schwimm-Superstar Michael Phelps hätte 2004 in Athen eine Million Dollar kassiert, wenn er den Rekord von Mark Spitz von siebenmal Gold in München 1972 geknackt hätte. Der US-Boy kam allerdings "nur" bis Gold Nummer sechs und nimmt in Peking einen neuen Anlauf. Dafür dürfte es mit Sicherheit nicht weniger Geld geben.

Derartige Summen sind bei den Prämien der Stiftung Deutsche Sporthilfe (DSH) nicht drin, Preisgeldstabilität heißt das Motto. Ein Olympiasieger erhält somit ein Zehntel des Betrages, den die deutschen Fußballer für ihren zweiten EM-Rang kassierten. Im Falle des Titels wären sogar 250.000 Euro pro Spieler geflossen. "Das sind für uns keine Maßstäbe, und wir orientieren uns nicht nur am Medaillenspiegel", sagte die Sporthilfe-Vorstandsvorsitzende Ann Kathrin Linsenhoff dem sid.

"Wir berücksichtigen auch Leistungen jener Athleten, die ohne Medaille bleiben. Unser Bonus-System soll Siegern und Platzierten in vernünftigen Relationen zugute kommen." So werden Prämien ebenfalls für die Plätze vier bis acht vergeben. Wer einen Rang am Podest vorbeischrammt, bekommt 4000 Euro. Platz fünf bringt 3000 Euro, Platz sechs 2500 Euro, Platz sieben 2000 Euro und der achte Rang immerhin noch 1500 Euro.

Damit bleibt die DSH, die aktuell rund 3800 Kader-Athleten unterstützt, bei den Prämienzahlungen auf dem Niveau der Spiele von 2000 in Sydney und 2004 in Athen. Das System gilt im Grunde seit Winter-Olympia 1998 von Nagano. "Wir fahren zuversichtlich nach Peking und haben auch keine Angst vor einem Prämienrekord. Die Finanzierung ist dank unserer nationalen Förderer gesichert", sagt Linsenhoff und verrät: "Jeder Olympiasieger erhält kostenlos für ein Jahr ein Fahrzeug von Mercedes-Benz. Ein prima Idee unseres langjährigen Partners."

Nach Sydney wurden 1,345 Millionen Euro ausgeschüttet, nach Athen sogar 1,523. 2004 waren die Medaillengewinner fast zu 90 Prozent von der Sporthilfe geförderte Athleten. 238 erhielten Prämien. Für Hockey-Gold der Frauen wurde die Rekordsumme von 240. 000 Euro bezahlt. "Bei den Zahlungen kann man natürlich nicht über seine Kräfte gehen.

Zuletzt gab es Einbußen beim Verkauf der Sportbriefmarken und bei der Lotterie GlücksSpirale", sagt Sporthilfe-Vorstandsmitglied Eberhard Gienger, zugleich Vizepräsident Leistungssport des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB). Zudem müsse bedacht werden, dass die Prämien nur ein Teil der Förderung seien. Der ehemalige Turner kann sich noch gut erinnern, dass er für seinen WM-Titel 1974 am Reck im folgenden Jahr monatlich 400 DM bekam. sid

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