Der Court of Arbitration for Sport (CAS) ist als Sport-Schiedsgerichtshof oberste Instanz des internationalen Sports. Bei der 86. Session des IOC im März 1983 in Neu Delhi wurden die Statuten des CAS offiziell durch das IOC ratifiziert, sie traten am 30. Juni 1984 in Kraft. 1986 wurde der CAS erstmals angerufen. Sein Urteil tritt sofort in Kraft und kann nur noch vor dem Obersten Schweizer Bundesgericht angefochten werden.
Seit 2003 ist der CAS in allen Dopingfällen, die auf der Grundlage des WADA-Codes verhandelt werden, die letzte Instanz. Rund 200 Fälle werden jedes Jahr vom CAS verhandelt. Als CAS-Schiedsrichter sind derzeit rund 300 Rechtsgelehrte, Anwälte oder Richter aus 87 Ländern tätig. Zwölf von ihnen (kein Deutscher) gehören in Peking der Ad-hoc-Kammer an. Jeweils drei werden mit einem Fall betraut. Sie hören beide Seiten an, gegebenenfalls auch Zeugen, bewerten die rechtliche Grundlage und entscheiden nach interner Beratung in aller Regel innerhalb von 24 Stunden.
Zu den aus deutscher Sicht spektakulären Fällen vor dem CAS bei Olympischen Spielen zählten 2000 in Sydney der gescheiterte Versuch von Dieter Baumann, sein Startrecht in letzter Stunde einzuklagen, oder 2004 in Athen der abgelehnte Einspruch des Nationalen Olympischen Komitees für Deutschland gegen die Aberkennung der Goldmedaillen in der Military für Bettina Hoy und die Mannschaft. Für ihre Nebentätigkeit erhalten die CAS-Richter freie Unterkunft sowie "moderate" Tagesspesen und haben Zugang zu den Wettkämpfen, allerdings ohne Sitzplatzberechtigung. Der CAS wurde 1983 durch das Internationale Olympische Komitee (IOC) ins Leben gerufen, um im Sport die Rechtswege abzukürzen.
Seit 1993 ist er nach einem Spruch des Schweizer Bundesgerichts eine unabhängige Instanz. Seine Mitglieder werden durch ein eigenständiges internationales Juristen-Gremium berufen. Zu diesem Gremium zählen auch IOC-Vizepräsident Thomas Bach als Leiter der Berufungskammer und Ulrich Strombach, der Präsident des Deutschen Handball-Bundes. CAS-Präsident ist der Italiener Mino Auletta, dessen Amtszeit bis Ende 2010 läuft.