Als sympathisch und offen zeigte sich Australiens Tour-de-France-Sieger Cadel Evans rund um das Derny-Rennen am Samstagabend. Fast 45 Minuten nahm sich der 28-Jährige bei der Pressekonferenz am Samstag für die Journalisten Zeit, schrieb geduldig unzählige Autogramme und ließ sich immer wieder mit Radsportfans fotografieren. Am Abend verriet er: „Ich habe es genossen in Bochum zu fahren. Vorher wusste ich nichts, jetzt weiß ich, dass der Sparkassen Giro ein großes Rennen ist.“
Alle guten Dinge sind drei: Alessandro Petacchi war zum dritten Mal in Bochum am Start und erinnerte sich: „Das Publikum war schon in der Vergangenheit fantastisch. Ich bin hier 2003 und 2006 beim Hauptrennen gestartet. Dieses Mal beim Derny-Rennen war die Stimmung einfach unbeschreiblich. Ich bin erst einmal abwartend gefahren, weil ich wusste, dass ich mich auf meinen Endspurt verlassen kann.“ Sparkassen-Vorstand Volker Goldmann schaute schon am Nachmittag immer wieder auf sein iPhone, um sich über die aktuelle Wetterlage zu informieren. Doch obwohl die Regenwahrscheinlichkeit bei 78 Prozent lag, blieb es rund um das Derny-Rennen trocken und die von der Polizei geschätzten 45.000 Besucher verwandelten den Südring in einen regelrechten Hexenkessel.
Angesichts der parallel laufenden Pokalübertragung schaute VfL-Aufsichtsratsvorsitzender Ernst-Otto Stüber nur kurz am Südring vorbei, erlebte aber, wie das VfL-Team mit Ex-Profi Thomas Reis, Frauen-Trainer Arthur Matlik und Mittelfeldspielerin Hue-Man Cao beim Fun-Giro sich hinter Feuerwehr, Polizei und Sparkasse auf Rang vier platzierte. Glück im Unglück hatte dabei Hue-Man Cao, die beim Fahrrad-Wechsel vom Rad stürzte, aber unverletzt blieb.
Besser als erwartet kam Cadel Evans hinter der Derny-Maschine zurecht und wurde erst auf der Zielgeraden von Alessandro Petacchi geschlagen. Evans: „Es war erst das zweite Derny Rennen meines Lebens. Das ist ja alles viel schneller als normal. Ich habe meinen Schrittmacher vertraut. Es hat super Spaß gemacht.“ Nach den Rennen am Dienstag in Holland und Belgien fliegt der Australier am 5. August in seine Heimat und versprach: Da gibt es dann eine richtige Party.“
Die Niederländerin Adrie Visser vom Team HTC Highroad Women trug sich nach 2:18,53 Stunden. in die Siegerliste des Weltrangslistenrennens um den großen USB-Preis ein. Visser setzte sich dabei im Spurt einer sechsköpfigen Ausreißergruppe durch.
Dass der SparkassenGiro kein „Kirmes-Rennes“ ist, musste Sergej Fuchs vom Team Sparkasse schmerzlich erfahren. Auf der Königsallee zog er sich einen Arm- und einen Handgelenkbruch zu. Auch der Engländer Philip Lavery vom Team An Post zog sich eine schwere Gehirnerschütterung zu und musste ins Krankenhaus gebracht werden.