Das Preußenstadion ist für den DFB-Pokalknüller gegen den VfL Bochum am Freitag (20.30 Uhr) schon längst ausverkauft, und Manager Carsten Gockel berichtet: "In der Stadt gibt es kein anderes Gesprächsthema mehr, alle freuen sich auf dieses Ereignis."
Derweil hat der Funktionär bis zum Anstoß noch einiges zu tun. "15.000 Leute kommen nicht jede Woche zu uns", erklärt Gockel, dessen Telefon derzeit kaum still steht. Neben den ständigen Sicherheitskonferenzen mit den Behörden müssen sich die Preußen schließlich auch mit den Vertretern von Premiere auseinandersetzen. Der Pay TV-Sender überträgt die Begegnung live und hat sich mit 60 Mitarbeitern angekündigt. "Vor zwei Jahren wurde unser Test gegen den Hamburger SV im DSF übertragen, aber das hier ist eine ganz andere Dimension", berichtet Gockel, der unter anderem zwei Bühnen für die Fernseh-Leute aufbauen ließ. Sein Fazit: "Die Vorbereitung ist sehr spannend."
David Buchholz bekommt von der Aufregung nicht viel mit. Oder besser gesagt: Er will nichts mitbekommen. Ganz bewusst entschied sich der Sommer-Neuzugang, nach seinem Wechsel aus der VfL-Reserve in den beschaulichen Stadtteil Gievenbeck zu ziehen. "Es ist sehr ruhig hier, das gefällt mir", betont der Schlussmann.
Zumindest für 90 Minuten wird es am Freitag richtig laut für Buchholz. Den internen Zweikampf um den Platz im Kasten entschied der Neue trotz einer Daumenverletzung für sich, weil Michael Joswig noch länger auf Eis lag. "Ich trage zur Sicherheit ein Tape, aber das ist eine reine Vorsichtsmaßnahme", erklärt der 24-Jährige, der am Dienstag seinen Geburtstag feierte. Grund zur Freude will er auch nach dem Cup-Highlight haben:
"Auf dem Papier ist alles klar. Wir haben auch Respekt vor Bochum, aber sicher keine Angst. Sonst bräuchten wir auch gar nicht erst antreten." Dieses gesunde Selbstbewusstsein bewies er unter der Woche schon in Telefonaten mit seinen alten Mitstreitern Dennis Gote und Patrick Fabian sowie Torwart-Trainer Peter Greiber. "Es ist doch normal, dass diese Partie etwas ganz besonderes für mich ist", bemerkt Buchholz. Bei dieser Aussage wirkt er ähnlich gelassen wie sein Wohnort.
Einen Grund zur Nervosität sieht er auch nicht in der Kulisse, schließlich hat er mit Schalkes C-Jugend schon direkt vorm Profi-Match gegen die Bayern ein Spiel bestreiten dürfen. "Es waren sicher 45.000 Leute da, man hat uns extra einen schlagbaren Gegner ausgesucht", grinst der Keeper. Wohl wissend, dass ihn gegen den Bundesligisten eine ganz andere Ausgangslage erwarten wird.