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Borussia Dortmund II
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14:00 |
Rot-Weiss Essen
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Am kommenden Samstag, 10. August, gastiert Borussia Dortmund im Georg Melches-Stadion. Die erste DFB-Pokalhauptrunde wird angegangen, in der Tour de France würde man von einer Art Bergankunft in Alpe D'Huez sprechen. Sechs Tage später, 15. August, startet unter Flutlicht die viertklassige Regionalliga mit dem Auswärtsspiel bei den Sportfreunden Lotte. Keiner weiß, was passiert. "Natürlich ist das Duell mit dem BVB ein echtes Highlight", erklärt der letzte RWE-Neuzugang, "wir als Team freuen uns auch ungemein, noch viel mehr jedoch das Umfeld."
Das der 25-Jährige in der kurzen Zeit, in der er beim Club weilt, schon kennengelernt hat. "Umschalten ist wichtig", legt sich der ehemalige Freiburger fest, "das verlangt auch der Coach." In der Tat, Borussia und der Cup vor sicherlich ausverkauftem Haus ist ein echter traumhafter Knaller, der Auftritt am Lotter Kreuz ist jedoch die durchaus bittere Realität für die nächsten Monate und hat existenzielle Bedeutung. "Die Auswahl bleibt mit den Coaches auf jeden Fall am Boden", kündigt der Linksfuß an. Ob er selbst gegen den ehemaligen Weltpokalsieger auflaufen kann, steht in den Sternen, zurzeit kuriert er noch eine Fußgelenks-Verletzung aus, die er sich beim Testspiel in Dattenfeld zugezogen hat.
"Da habe ich noch einmal richtig Glück gehabt", atmet Bührer tief durch, "es wird von Tag zu Tag besser." Eine dicke Bänderdehnung wurde diagnostiziert, die Kapsel war auch in Mitleidenschaft gezogen. Leichtes Lauftraining steht jetzt auf der Rehabilitations-Agenda. Und Hoffnung: "Vielleicht kann ich Mitte der Woche wieder in die Teamarbeit einsteigen." Dann wären es noch 72 Stunden bis zum BVB - knapp.
Schon vor der Verletzung waren sich Bührer und RWE einig. "Es fehlte letztendlich nur noch die Unterschrift unter den Vertrag", nickt der gebürtige Emmendinger. Der zweifache U20-Nationalspieler ist froh, bei RWE gelandet zu sein. "Ich bin absolut zufrieden, fühle mich sehr wohl." In Freiburg holte sich Bührer Zweitligaerfahrung, in Essen ist der Neuaufbau gefragt. "Die Gespräche verliefen einfach super, von den anderen Jungs hatte ich immer einen überzeugenden Eindruck."
So dass seine Signatur unter eine Bindung bis 2010 keiner schweißtreibenden Überredungskunst durch Thomas Strunz, Sportlicher Verantwortlicher in Essen, bedurfte. Bührer: "Wir werden heute vielleicht sehen, wie weit die Truppe ist." Beim Probelauf gegen den Zweitligisten RW Ahlen. "Auf jeden Fall sind wir auf einem guten Weg, die Truppe wird sich während der Spielzeit weiter finden." Angefangen gegen Lotte. "Mir ist das egal, wo wir starten, zuhause oder auswärts. Beim ersten Match weiß noch niemand, wo er genau steht." Sein Fazit ist unmissverständlich: "Wir denken im Team doch alle gleich. Hauptsache, es geht jetzt bald richtig los." Der Vorgeschmack heißt BVB.
Noch wohnt Bührer im Hotel, am 12. August wird der Umzug vollzogen, Essen-Rüttenscheid heißt die neue Heimat-Umgebung. "Essen hat seine schönen Ecken", bestätigt Bührer, "alles ist natürlich nicht zu vergleichen mit meiner Heimatstadt Freiburg, dort geht alles etwas beschaulicher zu."
Allerdings war der SC wenigstens vor überschaubarer Zeit in der Bundesliga, das liegt bei RWE zu lange zurück. Und damit kommen wir zum noch unbekannten dritten Bührer-Ziel. "Im Januar werde ich Vater", erklärt der ehemalige Kicker des SV Ottoschwanden 1960. Freundin Lisa ist natürlich schon mit in die Metropole gekommen, nachdem man zuletzt zusammen in Siegen logierte, wo Bührer für ein halbes Jahr auflief. "Was es wird, wollen wir natürlich noch nicht sagen", grinst Bührer vor sich hin, "aber offensichtlich jetzt ein Ruhrgebietskind." Es gibt wesentlich unvorteilhaftere Schicksale.
