Fünfmal in Folge blieb der 1. FC Bocholt zu Saisonbeginn sieglos. Aufstiegstrainer Jan Winking musste bereits nach den ersten drei Niederlagen gehen. Marcus John übernahm interimsweise und seit wenigen Wochen ist der Sportchef auch offiziell Cheftrainer des Oberliga-Niederrhein-Meisters von 2022.
Und: Es läuft unter John. Mittlerweile stehen nach elf Begegnungen 15 Punkte auf der Habenseite. "Marcus John macht das super. Er hat ein feines Gespür für die Mannschaft. Klar, auch der Trainer hat einen großen Anteil an unserem aktuellen Lauf", findet Malek Fakhro gegenüber RevierSport.
Aber auch der 24-Jährige selbst hat einen gehörigen Anteil an der guten Performance der Münsterländer. Zehn Spiele, sechs Tore, drei Vorlagen: eine tolle Bilanz für den gebürtigen Essener, der tagsüber in einer Auto-Zulassungsstelle seines Vaters aushilft. "Am Abend geht es dann zum Training nach Bocholt. Ich kannte das alles auch mal anders und es fehlt mir auch", sagt Fakhro.
Was er meint, ist das Leben als Profifußballer. Das durfte Fakhro, der einst für den ETB Schwarz-Weiß stürmte und 38 Tore in 130 Einsätzen erzielte, in der Saison 2021/2022 erleben. Hier stand er beim norddeutschen Traditionsklub VfB Lübeck unter Vertrag. "Es war eine schöne Zeit. Der VfB ist ein professioneller Klub, wo ich viel gelernt habe und das habe ich auch mit nach Bocholt genommen. Ich denke viel mehr als ein Profi als vielleicht noch beim ETB oder in Straelen, wo ich auch gespielt habe", erzählt Fakhro.
Wer mich kennt, der weiß, dass bei mir in erster Linie immer die Mannschaft zählt. Aber klar: ich bin auch Stürmer und da habe ich mir für diese Saison schon 15 Tore plus X vorgenommen
Malek Fakhro
Geht es nach dem Angreifer, dann soll sein Weg wieder nach oben führen. In Bocholt steht er aber erst einmal bis zum 30. Juni 2024 unter Vertrag. Mit vielen Toren könnte er sich aber auch für höhere Aufgaben empfehlen. "Wer mich kennt, der weiß, dass bei mir in erster Linie immer die Mannschaft zählt. Aber klar: ich bin auch Stürmer und da habe ich mir für diese Saison schon 15 Tore plus X vorgenommen", gibt er sich selbstbewusst und ergänzt: "Auf Strecke möchte ich natürlich wieder bei einem Profiklub spielen."
Die nächste Gelegenheit, sein Tore-Konto zu verbessern, bietet sich Fakhro schon am Samstag. Dann ist ab 14 Uhr der SV Lippstadt, der vier Punkte vor Bocholt in der Tabelle auf Platz fünf steht, am Hünting zu Gast.
Fakhro: "Diese Liga ist echt verrückt. Mit einem Sieg sind wir am Mittelfeld dran. Auch, wenn für uns nur der Klassenerhalt zählt, denke ich, dass wir schon das Zeug haben, um am Ende einen Mittelfeldplatz zu belegen." Fakhro will der Mannschaft mit weiteren Toren dabei helfen.