Nach der 1:2-Heimpleite gegen die Ostwestfalen hat die Viktoria sechs Punkte Rückstand auf den Lokalrivalen Fortuna Köln, der dem Team von Trainer "Pele" Wollitz in der Woche zuvor die erste Saisonniederlage zufügte. Parellelen zur vergangenen Saison, als die Domstädter nach einem überragenden Saisonstart komplett einbrachen, sieht Viktoria-Manager Franz Wunderlich jedoch nicht. Der Funktionär verweist dabei auf die aktuelle Personalmisere. Mit seinem Sohn Mike Wunderlich (Rotsperre), Lukas Nottbeck (Gelbsperre), Timo Staffeldt (Syndesmosebandriss) und Masatoshi Hamanaka (Bänderriss) fielen gleich vier Leistungsträger gegen Verl aus. "Das ist eine herausragende Achse, die auch wir nicht ohne Probleme ersetzen können. Nichtsdestotrotz werden wir die Niederlage nicht schönreden. Die Fehler wurden erkannt und im Training vernünftig aufgearbeitet", berichtet Wunderlich.
Grund zur Panik bestehe trotz der ersten Schwächephase demnach nicht. Beim nächsten Meisterschaftsspiel in Lippstadt können die Kölner wieder auf Wunderlich, Nottbeck und Hamanaka zurückgreifen. Der Manager ist davon überzeugt, dass die Mini-Krise zum einem baldigen Ende kommen wird. "Diese Mannschaft ist nicht mit dem letztjährigen Team zu vergleichen", betont Wunderlich. "Unsere Qualität ist einfach viel zu hoch, zudem sind die Jungs charakterlich stark und auch unser Trainer ist über jeden Zweifel erhaben. Deshalb gibt es bei uns keine Panikmache."
Zweifellos verfügen die Kölner auch in ihrer zweiten Regionalliga-Saison über einen hochkarätig besetzten Kader, der mit ehemaligen Bundesliga-Profis gespickt ist. Der Aufstieg in die 3. Liga sei dennoch keine Pflicht für die Höhenberger. Vor der Saison habe der Klub zusammen mit Wollitz einen Zwei-Jahres-Plan ausgearbeitet, wie Wunderlich versichert. "Innerhalb dieser Zeit soll es klappen. Wenn es im ersten Jahr klappen soll, müsste schon alles passen."
Dazu würde gehören, dass die Viktoria in der kommenden Winterpause ein glücklicheres Transfer-Händchen beweist als im vergangenen Jahr. Die damals als Hochkaräter verpflichteten Savio Nsereko und Albert Streit entwickelten sich zu Mega-Flops. Ein ähnlich klangvoller Name, der mit den Kölnern seit geraumer Zeit in Verbindung gebracht wird, ist Milivoje Novakovic. Der slowenische Nationalspieler kehrt zum 1. Januar 2014 zum 1.FC Köln zurück, dürfte dort allerdings keine Rolle mehr spielen. Das Interesse des Regionalligisten ist unbestritten, ein Transfer liege laut Wunderlich aber noch in weiter Ferne. "Wir beschäftigen uns natürlich mit diesem Thema. Allerdings steht der Spieler noch beim FC unter Vertrag. Dazu stellt sich die Frage, ob Novakovic überhaupt bereit ist, in der vierten Liga zu spielen."
Sollte der Sensations-Transfer des 34-Jährigen nicht gelingen, werden die Verantwortlichen weitere Hochkaräter für den Offensivbereich unter die Lupe nehmen. Wunderlich kündigt an, dass die Viktoria auch in diesem Winter auf dem Transfermarkt aktiv werden möchte. "Wir sind bewaffnet und werden definitiv zuschlagen, wenn sich die Möglichkeit ergeben sollte, einen Spieler zu verpflichten, der uns sofort nach vorne bringt. Eins ist dabei auf jeden Fall klar: Wir sind immer für eine Überraschung gut."