SSVg Velbert gegen das Schlusslicht

Nur nicht den Gegner unterschätzen

Viel klarer könnte die Ausgangslage für die SSVg Velbert nicht sein: Die Blauen brauchen in der Oberliga jeden Punkt, um sich noch einmal oben „heranrobben“ zu können, wie Trainer Alexander Voigt es schön beschreibt.

Natürlich ist die Tabellenspitze schon ein paar Punkte weg, aber mit einem Nachholspiel in der Hinterhand und zwei Drittel der Saison noch vor sich, ist die Saison noch lange nicht verloren. Aber viele Punkte sollten die Velberter bis zum Winter nicht liegen lassen – schon gar nicht am Sonntag, wenn Schlusslicht FSV Duisburg zu Gast an der Sonnenblume ist.

Alles andere als ein Sieg wäre eine Enttäuschung

„Alles andere als zu sagen, wir würden unbedingt diese drei Punkte wollen, wäre Quatsch“, sagt Voigt, der auch weiß, dass der FSV mit erst vier Punkten schon abgeschlagen ist und vor allem miserable 36 Gegentore in zwölf Spielen kassiert hat. Das veranlasste FSV-Trainer Erhan Albayrak (übrigens schon der dritte in diesem Amt in dieser Saison) nach dem 0:4 gegen Mitaufsteiger Kleve zu der Aussage, von „Arbeitsverweigerung“ zu sprechen. Der Kader sei in dieser Form nicht oberliga-tauglich.

Selbstverständlich bekommt auch Alexander Voigt das mit, „ich verfolge das natürlich und bereite mich auf jeden Gegner vor.“ Man solle das aber nicht überbewerten: „Jeder Trainer ist enttäuscht, wenn man hoch verliert, das wäre ich auch. Ich messe dem aber nicht so viel Bedeutung bei – vielleicht ist das eher ein Versuch, noch mehr aus den Jungs rauszukitzeln.“ Und da gebe es einiges, ist sich Voigt sicher.

Voigt warnt vor den guten Kickern

„Ich weiß nicht, warum es da nicht läuft“, sagt er mit Blick auf den Gegner, „aber die haben ja genug Leute, die richtig gut kicken können und das auch schon in höheren Ligen gezeigt haben.“

Allen voran natürlich der hochtalentierte Güngor Kaya, der unter anderem schon für Uerdingen, Wattenscheid, Oberhausen und RW Essen spielte, oft auch seine Anlagen zeigte, aber nie dauerhaft glücklich wurde. Und er ist nicht der einzige, der beim FSV den Unterschied ausmachen kann – und genau das müsse seine Mannschaft verhindern, sagt Alex Voigt.

„Wenn man ihnen nur den kleinsten Strohhalm anbietet, dann nehmen sie ihn. Dazu dürfen wir es nicht kommen lassen und dazu brauchen wir einfach die richtige Einstellung“, gibt er die Marschroute aus.

Mehr Optionen für Voigt

Was ihm dabei hilft, die richtige Mannschaft zusammenzustellen, ist die wieder verbesserte Personallage. Bis auf Ali Aydin sind alle an Bord, auch Felix Haas ist wieder bei hundert Prozent. Auch wenn die SSVg vergangene Woche aus einer ähnlichen Ausgangslage heraus ein gutes Spiel in Düsseldorf-West zeigte, behält sich Voigt Änderungen in der Aufstellung vor: „Ich halte mir das gerne offen. Man sagt ja: Konkurrenz belebt das Geschäft. Und ich bin froh, dass ich wieder die ein oder andere Option mehr habe, aus der ich meine Aufstellung wählen kann.“

Autor: Philipp Ziser