Duisburgs Trainer des Jahres 2016 heißt Stefan Janßen. Mit Recht, denn der 47-Jährige hat den VfB Homberg zum Aufstieg in die Oberliga Niederrhein geführt. Was aber noch viel wichtiger ist: Er hat seine Schützlinge in dieser Klasse zu einem absolut konkurrenzfähigen Team zusammengeschweißt. Das Resultat kann sich sehen lassen – der VfB hat auf dem siebten Platz in der Tabelle überwintert und ist momentan mit 29 Zählern aus 19 Spielen punktgleich mit Germania Ratingen. Damit hat Janßens Elf vermeintlich leistungsfähigere Mannschaften weit hinter sich gelassen und gezeigt, was in ihr steckt.
Wie manche andere Trainerkollegen ist der VfB-Coach generell kein Freund des Prinzips Winterpause. „Ich ärgere mich darüber, dass während der Rückrunde jetzt 15 Spiele in elf Wochen gequetscht werden, anstatt die viel zu lange Winterpause zu verkürzen“, kritisiert Janßen die Saisonplanung.
Alle haben sich bis an die Zähne mit neuen Trainern und Spielern bewaffnet.
Stefan Janßen
Die Zeit hat der Trainer trotzdem zur Vorbereitung genutzt – und weiter fleißig an der Leistungsfähigkeit seiner Mannschaft geschraubt. Denn um die überraschend starke Hinrundenleistung zu bestätigen und noch mehr Abstand zum Tabellenkeller zu gewinnen, gilt es „vom ersten Tag an hellwach zu sein“. Janßen beteuert: „Wir haben nur eine scheinbare Sicherheit. Ich bin kein Pessimist, sondern Realist. Alle haben sich bis an die Zähne mit neuen Trainern und Spielern bewaffnet.“ Und 40 Punkte würden dieses Jahr vermutlich nicht zum Klassenerhalt reichen, so der Coach.
Um die aktuelle Position zu festigen, benötigt Homberg eine breit aufgestellte Mannschaft. Für diesen Zweck wurde unter anderem Torwart Adnan Laroshi vom TSV Meerbusch nach Duisburg gelockt – er sollte frei nach dem Konkurrenzprinzip mit der bisherigen Nummer eins Philipp Gutkowski um die Torwartposition kämpfen. Das fällt nun erst einmal flach, da der 21-jährige Laroshi die nächsten drei bis vier Wochen an einer Knieverletzung laboriert. Aber es gibt auch positive Nachrichten, denn insgesamt gibt es fünf „interne Neuzugänge“ zu verzeichnen. Unter diesen befinden sich unter anderem Eric Holz, Marcel Kalski und Sebastian Santana, die längere Zeit nicht zur Verfügung standen. Zusätzlich soll Patrick Dertwinkel, den man von TuRU Düsseldorf geholt hat, im Mittelfeld neue Reize setzen.
Der erste Rückrunden-Gast im Homberger PCC-Stadion heißt ETB Schwarz-Weiß Essen, ein alter Bekannter für Janßen, der dort neun Jahre lang als Spieler und vor drei Jahren als Trainer tätig war. In einer Woche muss Homberg auf Betriebstemperatur sein. Der Coach warnt vor dem abstiegsgefährdeten Gegner: „Unter dem neuen Trainer Manfred Wölpper werden die Essener mit einem anderen System auftreten. Ich halte sie für stark genug, nicht abzusteigen. Aber sollten wir das Spiel gewinnen, wird Schwarz-Weiß zumindest uns nicht mehr einholen.“