Und nochmal: „Halleluja. Das hatte mit Oberliga-Verhalten nichts zu tun.“ Damit meinte Janßen nicht den kompletten Auftritt seiner Kicker. Gemeint waren drei individuelle Fehler, die zur 1:3 (0:3)-Niederlage in Ratingen führten. Zum vierten Mal in Folge gingen die Gelb-Schwarzen leer aus. Und das war für Janßen erneut „völlig unnötig“.
Der Coach möchte sich nicht dauernd wiederholen müssen. „Aber wieder müssen wir ganz klar in Führung gehen“, war auch erneut die Torausbeute nicht effektiv. Bereits in der vierten Minute lief Jonas Rölver, der Yusuke Unoki als Sturmspitze ablöste, allein auf Keeper Dennis Raschka zu. Stefan Schindler, der für Thorsten Kogel ins Team rückte, und die Außenbahn besetzte, war sogar noch mitgelaufen. Doch Rölver wurde immer langsamer – und ließ sich die Kugel noch vor dem möglichen Abschluss abluchsen. „Er hatte bestimmt 30 Meter Vorsprung“, ärgerte sich Janßen, „so eine hundertprozentige Chance muss man auch einfach mal machen.“ Bis zur 42. Minute bezifferte der Coach das Chancenverhältnis auf 4:0 für Homberg. „Zu null deshalb, weil das 1:0 für Ratingen keine Chance war.“ Nun sah der Coach die „individuellen Abwehrfehler, die so noch nicht einmal ansatzweise in der Oberliga passieren dürfen.“ Im eigenen 16er spielten die Homberger den Ratingern den Ball direkt in den Fuß. Philipp Gutkowski, der nach seiner Grippe wieder den Kasten hütete, konnte noch abwehren, doch der Abstauber von Emrah Cinar saß (11.).
Mit einem Doppelschlag von Marvin Ellmann (42.) und erneut Cinar (43.) versetzten die Gastgeber dem VfB den Knockout. „Beim 0:2 stehen wir viel zu weit von Ellmann weg. Dann spielen wir nach eigenem Anstoß den Ball völlig unnötig nach hinten – wo keiner mehr von uns steht“, schlug Janßen die Hände über dem Kopf zusammen, als sein Team fleißig Gastgeschenke verteilte. In der Pause durften Julian Dusy und Timo Welky vorzeitig duschen. Kogel und Neuzugang Collin Schmitt kamen in die Partie und verliehen der Abwehr mehr Stabilität. Schmitt erhielt beim Debüt sogar ein Sonderlob. „Wir haben ihn als Backup für unsere etablierten Verteidiger geholt. Und er hat seine Chance genutzt“, so Janßen, der auch Stefan Schindler „ein gutes Spiel“ nach längerer Wartezeit bescheinigte.
Nach der Pause verkürzte Kogel, der einen Schuss von Florian Witte nach einer Ecke unhaltbar abfälschte, auf 1:3 (57.). Doch der Rückstand war zu groß. „Unser Verhalten im Abwehrverband war in Ordnung“, so Janßen, „aber mit solchen individuellen Fehlern, werden wir noch sehr viele Gegentore kassieren. Und das geht nicht mehr.“