„Die Gesetzmäßigkeiten haben mal wieder gegriffen: Wenn man keine Tore erzielt, kassiert man Gegentreffer“, kann sich Coach Jürgen Wielert mit dem Resultat überhaupt nicht anfreunden. „Anstatt sechs Punkte, die wir hätten haben müssen, sind wir mit einem Zähler nun in der Klasse angekommen. Es wird in dieser Liga sehr schwer für uns, aber dass es so leicht wäre, in Hüls zu siegen, hätte ich vorher nicht gedacht.“
Aber der Trainer will nicht den Stab über seiner Mannschaft brechen. Im Gegenteil: „Wir haben gegen den MSV wie auch Hüls sehr gut gespielt und taktisch hervorragend gestanden. Die Jungs sind gut drauf und werden sich auch noch belohnen.“
Auch Stefan Oerterer konnte die Pleite nicht verhindern.
Auf die Rangliste gibt der Ex-Profi ohnehin noch keinen Pfifferling. „Die Tabelle wird sich nach etwa acht bis zehn Spieltagen reguliert haben. Vorher darauf zu blicken, macht keinen Sinn.“ Doch Wielert fällt auf, dass die NRW-Liga verrückt spielt. „Wenn man sich die Ergebnisse anschaut, kann man sie nicht verstehen. Dass Windeckbeispielsweise beim MSV verliert, ist unvorstellbar.“
Nichtsdestotrotz freut sich Wielert über den Aufstieg und die neuen Herausforderungen. „Das Niveau ist auf jeden Fall größer als in der Westfalenliga. Die NRW-Liga ist ja ein Auffangbecken für Ex-Profis. Auch die Zweitvertretungen sind sehr stark. Es lohnt sich auf jeden Fall, hier zu spielen. Und ich bin mir trotz des holprigen Starts auch sicher, dass wir den Klassenerhalt schaffen werden. Uns muss nicht bange sein.“
Auch nicht am Aachener Tivoli. Denn bereits am Samstag muss die Spielvereinigung bei der kleinen Alemannia antreten. Zuletzt war Wielert in der Saison 1987/88 mit Rot-Weiß Oberhausen dort. „Es ist immer wieder schön, an solchen altehrwürdigen Stätten aufzulaufen“, weiß der Trainer, der auch wieder auf seinen Rekonvaleszenten André Simon setzten kann: „Traurig ist nur, dass die Zuschauer die gute Arbeit im Unterbau der Profivereine nicht belohnen. Deshalb werden wir wohl vor einer Geisterkulisse auflaufen.“