Neben der Ausbildung zum Bürokaufmann in Leverkusen steht auch noch das regelmäßige Training mit der U19 des Wuppertaler SV auf dem Programm, wo Leikauf in der neuen Saison der große Hoffnungsträger ist.
Immerhin ist der Youngster gebürtiger Wuppertaler, hat als Kind beim ASV gespielt und bringt nach zehn Jahren bei Bayer Leverkusen eine starke fußballerische Ausbildung mit. Großen Umzugsstress gab es zudem nicht, weil Leikauf auch in der Leverkusener Zeit bei seinen Eltern im Bergischen wohnte. „Wir sind glücklich, so einen Spielertypen bekommen zu haben“, schwärmt Trainer Alfonso del Cueto: „Davide soll eine Führungsrolle übernehmen, an ihm soll sich die Mannschaft aufziehen. Zwar ist er noch zu ruhig und muss mehr sprechen, aber das wird er lernen.“
Das sieht auch der Innenverteidiger so, der sich in seiner Heimatstadt eine Menge vornimmt: „Ich bin ein zurückhaltender Mensch. Trotzdem will ich das Team von hinten gut leiten.“ Vor allem in Sachen Erfahrung kann der Defensivspezialist einiges aufweisen. In Leverkusen hat der 18-Jährige schon ein Jahr in der Bundesliga gespielt und sogar den DFB-Pokal gewonnen. „Ich hatte tolle Jahre dort und einige Erfolge“, erklärt Leikauf. Zuletzt kam er über die Rolle des Reservisten allerdings nicht hinaus: „Leider habe ich zuletzt kaum mehr gespielt, weil ich mich mit Trainer Sascha Lewandowski nicht besonders verstanden habe.“
Zudem musste sich der Youngster mit einigen U19-Nationalspielern messen, die gerade erst in Tschechien den EM-Titel eingefahren haben. Dabei hat auch Leikauf vor dem Fernseher die Daumen gedrückt - vor allem für seinen Kumpel Richard Sukuta-Pasu, der ebenfalls Wuppertaler ist. „Wir sind jahrelang gemeinsam nach Leverkusen gependelt, da hat sich eine echte Freundschaft entwickelt“, berichtet der Defensive: „Für Richard habe ich mich riesig gefreut, wir telefonieren immer noch regelmäßig, auch wenn wir uns jetzt nicht mehr so häufig sehen.“
Als Rückschritt sieht der Jungspund seinen Wechsel nicht, obwohl an der neuen Wirkungsstätte wohl zunächst Abstiegskampf statt Pokalehren angesagt ist. „Vom Namen her ist Wuppertal sicher nicht Leverkusen, aber ich sehe für mich hier größere Perspektiven, zu spielen und irgendwann auch den Sprung in die erste Mannschaft zu schaffen. Der Schritt war für mich wichtig und richtig“, sagt Leikauf. Der hat schnell gelernt, kleinere Brötchen zu backen: „Mit den Top-Teams können wir nicht mithalten, aber ein Platz im oberen Mittelfeld sollte für uns drin sein.“
Auch privat ist der Fußballer trotz seines vollen Terminkalenders glücklich. Seit wenigen Wochen ist er mit Freundin Laura zusammen, obwohl er gerne mal abtaucht: „Ich habe einen Tauchschein und erkunde gerne Seen und Talsperren.“ Allerdings hat Leikauf im Moment wenig Freizeit. Bis zum morgigen Freitag ist er mit dem WSV im Trainingslager in Warpe bei Bremen, wo um sieben Uhr die Wecker klingeln und drei Einheiten pro Tag anstehen. Leikauf nimmt die Anstrengungen aber schon wie ein alter Hase hin: „Mit einem vollgepackten Tagesablauf kenne ich mich ja bestens aus.“