Sonne und Meer satt - zum Leben muss Valencia eine sehr angenehme Stadt sein, oder?
Auf jeden Fall. Man hat den Strand und das Wasser direkt vor der Haustür, die Stadt hat sich in den letzten Jahren total entwickelt und auch viele Sehenswürdigkeiten zu bieten. Man kann es sich gut gehen lassen.
Sie haben den Schritt, nach Valencia zu gehen, also nicht bereut, zumindest was das Leben angeht ...
Nein, auf keinen Fall. Was den Fußball angeht aber auch nicht.
Ihre erste Saison war zu Beginn schwierig durch den Zweikampf mit Publikumsliebling Santiago Canizares, oder?
Viele sagen, es ist ein Traum, mal im Ausland zu spielen. Und es war auch mein großer Wunsch, neue Erfahrungen zu machen. Ich habe diesen Schritt gesucht, und werde immer wieder gefragt, ob ich es bereut habe. Aber das ist auf keinen Fall so. Es war ein schwieriges Jahr. Es ist sowieso schon schwer, wenn man ins Ausland geht, aber es gab noch weitere Schwierigkeiten, mit denen ich zu kämpfen hatte. Ich habe das aber ganz gut bewerkstelligt.

Publikumsliebling Santiago Canizares machte Hilebrand lange das Leben schwer. (RS-Foto: firo)
Was sind die Punkte, an die man sich bei einem Wechsel ins Ausland erst gewöhnen muss?
Auf jeden Fall erstmal die Sprache. Am Anfang versteht man überhaupt nichts, man kann nicht teilnehmen am Mannschaftsgefüge, kann sich nicht einbringen, muss aber trotzdem seine Leistung bringen. Das geht auch Spielern so, die innerhalb der Bundesliga wechseln, vor allem Ausländern. Das braucht einige Zeit.
Wie sehen die Ambitionen des FC Valencia für die neue Saison aus, nachdem man in der vorigen Spielzeit zwar Pokalsieger geworden ist, aber nur knapp den Klassenerhalt geschafft hat?
Ich glaube, dass die letzte Saison für diesen Klub eine absolute Ausnahme war. Was da alles gelaufen ist, das Auf und Ab und das ganze Theater im Klub mit verschiedenen Trainern und einem Präsidentenwechsel... Jetzt haben wir einen super Trainer, die Mannschaft ist zusammengeblieben, unsere Stars sind noch an Bord. Deshalb denke ich, dass alles richtig gut werden wird. Wir wollen schon wieder oben angreifen.
Der Supercup ging durch das 2:4 im Rückspiel am Sonntag aber an Meister Real Madrid, der lange Zeit in Unterzahl spielen musste...
Das war verrückt, ein kurioses Spiel. Gegen neun Mann zu verlieren, das darf einer Mannschaft wie uns nicht passieren