Die ganz großen Millionen-Transfers wurden nicht realisiert, doch trotzdem zählt beim italienischen Meister Inter Mailand nur der Erfolg. Der neu-verpflichtete Erfolgstrainer Jose Mourinho greift mit den "Nerazzurri" (heute 20.45 Uhr) zur ersten Trophäe seiner Amtszeit. Gegner des 16-maligen italienischen Meisters aus der Modemetropole ist Vizemeister und "Coppa Italia"-Sieger AS Rom, der zunächst den tragischen Verlust ihres langjährigen Präsidenten Franco Sensi verkraften muss, der zu Wochenbeginn verstarb.
Damit treffen die auf nationaler Ebene dominierenden Klubs der vergangenen Jahre aufeinander. Während Inter in der abgelaufenen Saison zum dritten Mal nacheinander den "Scudetto" gewann, musste sich die "Roma" je mit der Vizemeisterschaft begnügen. Inter gewann den Supercup 2005 und 2006, der Hauptstadt-Klub füllte seinen Trophäenschrank 2007 und 2008 mit dem italienischen Pokal. Nachdem bekannt wurde, dass der Portugiese Mourinho die Nachfolge des erfolgreichen aber bei Präsident Moratti in Ungnade gefallenen Roberto Mancini antreten werde, rechnete ganz Europa mit Mega-Transfers. Doch Mourinhos Lieblingsschüler aus dessen Zeit bei Abramowitsch-Klub Chelsea London blieben aus. Die Transfers von Frank Lampard oder Didier Drogba wurden nicht realisiert. Stattdessen fand neben dem ghanaischen Mittelfeldspieler Sulley Muntari, der vom FC Portsmouth für 16 Millionen Euro losgeeist wurde, auch der Brasilianer Amantino Mancini den Weg nach Mailand. Pikantes Detail: Der 28-Jährige dribbelte in der vergangenen Saison noch für die "Roma" durch die gegnerischen Abwehrreihen.
Gleichwertigen Ersatz hat der Klub von Roma-Identifikationsfigur Francesco Totti zwar nicht gefunden. Doch mit den 13 Millionen Euro, die der Mancini-Abgang in die leeren Kassen schwemmte, wurden Stürmer Julio Baptista von Real Madrid und der Norweger John Arne Riise vom FC Liverpool verpflichtet.
Überschattet wird die Partie vom Tod des langjährigen Präsidenten des Traditionsvereins. Franco Sensi verstarb in der Nacht zum Montag im Alter von 82 Jahren nach langer Krankheit in einer Klinik in Rom. "Das ist ein großer Verlust. Er war ein toller Mensch, der nicht nur viel Geld, sondern vor allem viel Herzblut in den Verein investiert hat", sagte Rudi Völler, der während Sensis Amtszeit als Spieler und Trainer beim AS Rom aktiv war.