Trotz anders lautender Gerüchte, die in den spanischen Medien kursieren, sieht Englands Nationalspieler David Beckham seine Zukunft beim spanischen Rekordmeister Real Madrid und setzt sich ambitionierte Ziele. "Ich will hier Titel holen", sagte der Mittelfeldstar der "Königlichen" der Zeitung As. Der 29 Jahre alte Kapitän der englischen Nationalmannschaft hege nicht die Absicht, den spanischen Rekordmeister vorzeitig zu verlassen, obwohl er sich bereits damit abgefunden hat, auch in der zweiten Saison mit den Madrilenen ohne Titel zu bleiben: "Ein Klub wie Real muss Erfolge feiern. Doch das wird in dieser Saison nicht passieren. Wir müssen das akzeptieren, aber es ist unglaublich frustrierend."
Dennoch fühle er sich "sehr wohl", versicherte "Becks". Er ziehe trotz der aktuell desolaten Lage bei den Madrilenen nach dem Ausscheiden im Champions-League-Achtelfinale gegen Juventus Turin und im nationalen Pokal sowie elf Punkten Rückstand auf den Erzrivalen FC Barcelona in der Liga sogar in Betracht, seine Karriere in Spanien zu beenden.
Beckham "zufrieden" in Madrid
Allerdings kündigte der "Spice Boy" bei der Eröffnung seiner Fußballschule "David Beckham Academy" in London, an der misslichen Lage des für ihn "größten Klubs der Welt" persönlich etwas ändern zu wollen. An den Spekulationen um seinen Verkauf im Zuge einer Reduzierung des Kaders in der kommenden Spielzeit wollte sich der bis 2007 an Real gebundene Superstar deshalb nicht beteiligen: "Solange mir niemand sagt, dass man mich nicht mehr will, bin ich zufieden hier."
Beckham war zuletzt neben den Top-Verdienern Raul, Roberto Carlos und Luis Figo als möglicher Streich-Kandidat auf der Gehaltsliste des Klubs gehandelt worden. Real-Urgestein Raul hatte bereits angekündigt, einem Wechsel nicht im Wege stehen zu wollen. Die spanischen Gazetten prophezeiten bereits "das Ende der Galaktischen", und Superstar Beckham schloss sich kleinlaut an: "Die neuen Galaktischen sind Chelsea."
Die "Blues", derzeit die Nummer eins in England, sind für Beckham neben dem italienischen Meister AC Mailand auch Favorit auf den Triumph in der Champions League. "Chelsea hat das Geld von Roman Abramowitsch, eine sehr gute Mischung aus jungen englischen und talentierten ausländischen Spielern und in Jose Mourinho einen Trainer, den es so noch nie gegeben hat", schwärmte der Freistoßkünstler. Für Beckham hingegen verlief die Spielzeit mit bisher nur vier Toren in 21 Ligaeinsätzen sowie keinem Treffer in sechs Champions-League-Spielen auch persönlich enttäuschend.
Beckham: "Ich will auf keinen Fall Trainer werden."
Seine Profi-Karriere will er so lange fortsetzen, "wie ich mein Top-Level halten kann", über die Zeit danach hat er sich zumindest schon Gedanken gemacht. "Ich will auf keinen Fall Trainer werden", stellte Beckham klar. Dennoch wolle er "dem Spiel etwas zurückgeben" und sich sowohl finanziell als auch persönlich für die Ausbildung der Kinder in seiner "Academy" einsetzen.
Auch für seine Zukunft als Tribünen-Gast und Fan hat Beckham bereits vorgesorgt. Im neuen Londoner Wembley-Stadion, das 2006 eröffnet werden soll, hat er angeblich für drei Millionen Euro eine Suite gemietet, um sie bis zur Einweihung des Fußball-Tempels kapellenähnlich auszustatten. Anbetungs-Gegenstand: Beckhams bisherige Karriere, dokumentiert durch Trophäen und Zeitungsausschnitte.