Bundestrainer Joachim Löw wollte dem aussortierten Michael Ballack offenbar eine goldene Brücke bauen: Wie DFB-Generalsekretär Wolfgang Niersbach am Samstag bestätigte, bot Löw dem ehemaligen DFB-Kapitän nicht nur das Abschiedsspiel gegen Brasilien am 10. August in Stuttgart, sondern auch einen Platz im Kader für das Benefizspiel gegen Uruguay (2:1) am 29. Mai in Sinsheim an.
Ballack, der nach DFB-Angaben seit dem 30. März von dieser Idee wusste, lehnte aber offenbar ab. "Wir haben ihm sogar angeboten, sowohl gegen Uruguay als auch gegen Brasilien zu spielen, um somit am 10. August in Stuttgart die außergewöhnliche Zahl des 100. Länderspiels zu erreichen. Einen Einsatz gegen Uruguay wollte Michael aber nicht, weil ihm die Zahl nicht so wichtig war, dass er sie unter allen Umständen erreichen wollte - so jedenfalls hat er es mir vermittelt", sagte Niersbach dfb.de.
Bundestrainer Joachim Löw reagierte unterdessen gelassen auf die scharfe Kritik von Ballack. "Ich weiß genau, was in meinen Gesprächen mit Michael besprochen wurde. An meinen Aussagen wird sich nichts ändern", ließ der 51-Jährige über den Deutschen Fußball-Bund (DFB) mitteilen. Ballack hatte Löw "Scheinheiligkeit" vorgeworfen und das ihm angebotene Abschiedsspiel gegen Brasilien als eine "Farce" bezeichnet.