Der geniale Argentinier besiegte mit seinem Viererpack (21., 37., 41., 88.) beim 4:1 (3: 1)-Erfolg im Viertelfinal-Rückspiel den FC Arsenal aus London fast im Alleingang. Der Superstar lässt den Titelverteidiger weiter davon träumen, am 22. Mai ausgerechnet im Stadion des Erzrivalen Real Madrid als erste Mannschaft zum zweiten Mal in Folge die Champions League zu gewinnen. Letzte Hürde vor dem Finale im Estadio Bernabeu, wo die Katalanen am Samstagabend zum vielleicht entscheidenden Duell mit Real in der Meisterschaft antreten, ist Italiens Meister Inter Mailand.
Die Lombarden von Startrainer Jose Mourinho, der als erster Coach mit drei verschiedenen Teams ins Halbfinale eingezogen ist, hatten sich zuvor bei ZSKA Moskau dank eines frühen Tores des Niederländers Wesley Sneijder 1:0 (1:0) durchgesetzt. Das Hinspiel hatte Inter ebenfalls 1:0 gewonnen. Im Vergleich zu der Messi-Gala im Camp Nou war die Partie auf dem Moskauer Kunstrasen aber ein Langweiler. Zwar legte Barcelona nicht so furios los wie beim 2:2 im Hinspiel in London, Messi versetzte die Fans aber dennoch in Ekstase. Mit seinen Treffern fünf bis acht im laufenden Wettbewerb und Nummer 22 bis 25 insgesamt in Europas Königsklasse machte der 22-Jährige das Fehlen des verletzten Zlatan Ibrahimovic, Doppel-Torschütze im Hinspiel, völlig vergessen.
In der Torjägerliste der Championa League zog er an Cristiano Ronaldo (7) vorbei, der mit Real schon ausgeschieden ist. Nachdem zunächst Arsenal ohne seinen im Hinspiel verletzten Kapitän Cesc Fabregas sowie William Gallas und Andrej Arschawin bei einem Konter durch den Dänen Nicklas Bendtner (18.) in Führung gegangen war, drehte Messi auf. Nur drei Minuten später erzielte er mit einem fulminanten Linksschuss in den Winkel - noch spektakulärer als sein erster Treffer im Achtelfinal-Rückspiel gegen den VfB Stuttgart - den Ausgleich. In der 37. Minute leitete der zurzeit beste Fußballer der Welt zunächst mit einem klasse Pass selbst einen Angriff ein, den er nach einem Zuspiel von Pedro mit dem 2:1 abschloss.
Höhepunkt des Abends war allerdings sein frecher Lupfer über Arsenal-Keeper Manuel Almunia zum 3:1 (41.). Schon zur Pause feierten die Barca-Fans ihren Liebling mit `Messi, Messi´-Sprechchören. Den Schlusspunkt setzte er dann zwei Minuten vor dem Abpfiff von Schiedsrichter Wolfgang Stark. Inter Mailand, das sich im Achtelfinale gegen Mourinhos Ex-Klub FC Chelsea durchgesetzt hatte, war auf dem ungewohnten und ungeliebten Kunstrasen im Luschniki-Stadion in Moskau schon nach sechs Minuten auf der Siegerstraße. Sneijder traf mit einem flach geschossenen Freistoß aus 20 Metern. Russlands Nationaltorhüter Igor Akinfejew im ZSKA-Tor machte dabei keine gute Figur. Die letzten Moskauer Hoffnungen aufs Weiterkommen schwanden, als der Nigerianer Chidi Odiah die Gelb-Rote Karte sah (48.).