Der italienische Rekordmeister Juventus Turin hat einen ersten Schritt aus der Krise gemacht. Die Mannschaft des ehemaligen Bremers Diego kam am 31. Spieltag der Serie A zu einem 2:1 (1:1)-Sieg gegen den Abstiegskandidaten Atalanta Bergamo. Nach zuletzt drei Niederlagen verteidigte Juve mit 48 Punkten Platz sechs, der zur Teilnahme an der Europa League berechtigt, erfolgreich.
Dagegen verpasste am Sonntagabend der AC Mailand die Chance, bis auf einen Punkt an den Lokalrivalen und Titelverteidiger Inter heranzurücken. Gegen Lazio Rom kam Milan nur zu einem 1:1 (1:1) und liegt mit 60 Punkten drei Zähler hinter dem Tabellenführer (63) auf dem dritten Platz. Zweiter ist der AS Rom mit Bayern-Leihgabe Luca Toni (62). Für den AC traf Marco Borriello (18.) per Foulelfmeter, für Lazio, das ohne Nationalspieler Thomas Hitzlsperger antrat, erzielte Stephan Lichtsteiner den Ausgleich (32.). Juve-Urgestein Alessandro del Piero hatte die Gastgeber zunächst in Führung gebracht (30.), ehe Nicola Amoruso (45.) der Ausgleich gelang. Der zuletzt viel kritisierte Brasilianer Felipe Melo sorgte in der 82. Minute für den Siegtreffer des ehemaligen Champions-League-Siegers, der in der Europa League und im nationalen Pokal bereits ausgeschieden ist.
Wie angespannt die Lage bei dem Traditionsklub ist, wurde vor dem Spiel deutlich, als Juve-Spieler vor der Abfahrt vom Hotel zum Stadion von ihren Anhängern attackiert worden waren. Laut der italienischen Nachrichtenagentur Ansa wurden Bierflaschen und Eier auf die Spieler geworfen. Erst durch das Eingreifen der Polizei konnte der Bus Richtung Stadion abfahren, wo die Spieler mit eisigem Schweigen begrüßt wurden. Der Streik der größten Fangruppen des Vereins, die den Rücktritt von Präsident Jean-Claude Blanc fordern, war bereits vor dem Spiel angekündigt worden. Unterdessen konnte sich der SSC Neapel (48) durch einen 1:0 (0:0)-Sieg gegen Calcio Catania auf den fünften Platz vorschieben. Sampdoria Genua (48) rutschte durch ein 1:1 (0:0) gegen Cagliari Calcio auf Rang sieben ab.