"Wie in Südamerika ist auch der afrikanische Fußball sehr emotional. Bruderkriege werden stellvertretend im Fußball ausgetragen. Es ist traurig, dass der Sport von Interessengruppen ausgesucht wird, um Spieler zu schädigen, die mit den Konflikten überhaupt nichts zu tun haben. Auf der anderen Seite muss man dem Kontinent eine Chance geben. Man sollte den Afrikanern darum nicht die Turniere wegnehmen, aber in puncto Sicherheit mehr Vorsorge treffen", sagte Joachim Schubert der FAZ am Sonntag.
Schubert erlebte die traumatische Situation beim Entscheidungsspiel zwischen Ägypten und Algerien im Kampf um das Ticket für die WM in Südafrika im vergangenen November live mit. "Unser Entsetzen am Freitag war natürlich besonders groß, weil wir noch von den Vorfällen nach dem WM-Qualifikationsspiel in Ägypten geprägt sind. Auf unseren Mannschaftsbus wurden zwar nur Steine geworfen, aber auch die hätten töten können. Von unseren Spielern leidet der eine im Stillen, der andere zeigt einen gewissen Defätismus. Aber alle fragen sich: Wie kann man ein Turnier in einem Land wie Angola austragen, das nicht sicher ist", sagte der Mediziner mit Blick auf die Unruhen in der angolanischen Exklave Cabinda, wo sich der Überfall auf die togolesische Delegation ereignet hatte.