Das Chaos um die Suspendierung von Fußball-Nationalspielerin Inka Grings bei Vizemeister FCR Duisburg hat einen neuen Höhepunkt erreicht. Nachdem Duisburgs Trainer Dietmar Herhaus eine Rückkehr der EM-Torschützenkönigin nach den Vorkommnissen der letzten Wochen weiter für unmöglich hält, hat die Stürmerin ihren Klub vor der entscheidenden Krisensitzung am späten Mittwochabend völlig überraschend um Gnade gebeten. `Ich habe emotional überreagiert und Dinge gesagt, die ich nicht hätte sagen dürfen. Ich kann mir sehr wohl vorstellen, mit Dietmar Herhaus zusammenzuarbeiten´, meinte Grings und durchbrach damit das Stillschweigeabkommen nach der ersten Krisensitzung mit dem FCR-Vorstand am Montag. FCR-Manager Dieter Oster hielt sich dagegen an die Vereinbarung: `Kein Kommentar zum Fall Grings. Wir haben Stillschweigen vereinbart.´
Am späten Mittwochabend starteten Grings, Trainer Herhaus und die Vereinsführung einen letzten Annäherungsversuch. Herhaus erklärte allerdings bereits im Vorfeld, dass er von der Suspendierung nicht abrücken wolle: `Es gibt Dinge, die man sich erlauben darf. Aber es gibt auch Tabus.´ Europameisterin Grings hatte in der vergangenen Woche nach Unstimmigkeiten zwischen ihr und Herhaus mit ihrem Weggang gedroht und dem Verein ein Ultimatum gestellt. Die 27-Jährige hatte angekündigt, `dass ich den Verein wechsle beziehungsweise aufhöre, wenn sich an der Trainerposition nichts ändert´. Daraufhin war Grings, der Anfragen aus dem In- und Ausland vorliegen sollen, am vergangenen Samstag suspendiert worden. Für Grings hatte am vergangenen Sonntag beim DFB-Pokalspiel bei Turbine Potsdam die isländische Nationalspielerin Margret Lara Vidarsdottir debütiert und gleich einen Treffer erzielt. Ursprünglich war sie erst als Verstärkung für die kommende Saison vorgesehen.