"Birgit Prinz kann ebenso wenig wie Ballack trotz nachlassender Leistung nur aufgrund vergangener Erfolge einen Anspruch auf einen Stammplatz in der Mannschaft beanspruchen", schrieb der Fußball-Weltmeister von 1974 in seiner Kolumne in der Bild am Sonntag.
Kritik übte Netzer auch am Verhalten der Spielführerin, die ihren Unmut bei der Auswechslung im zweiten WM-Spiel am Donnerstag gegen Nigeria (1:0) deutlich zum Ausdruck gebracht hatte. "Mir hat ihr Abgang im Nigeria-Spiel nicht gefallen. Ihre Auswechslung war völlig berechtigt", sagte Netzer: "Zu einer absoluten Weltklasse-Spielerin gehört auch, Größe in Niederlagen - auch in persönlichen - zu zeigen. Und mit ihrer Leistung hat sie keinen Anspruch gehabt, länger in der Mannschaft zu bleiben."
Vor dem Duell um den Gruppensieg am Dienstag in Mönchengladbach gegen Frankreich (20.45 Uhr/ZDF) sieht Netzer Bundestrainerin Silvia Neid in der Pflicht. "Neid muss jetzt Akzeptanz und Einsicht von Prinz einfordern, wenn sie zu Beginn nur noch auf der Bank sitzt", schrieb er.