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TuRA 86: Gymnastik und Leidenschaft
„Wie Pech und Schwefel“

TuRA 86: Gymnastik und Leidenschaft
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Beim Cronenberger SC werden sie erst mal die Suchmaschine angeschmissen haben. Denn TuRa 86 ist nicht nur Erstrunden-Gegner der Wuppertaler, sondern auch ein weitgehend unbeschriebenes Blatt.

Über die Stadtgrenzen Essens hinaus wird sich kaum jemand an Ruhmestaten des Kreisliga B-Clubs erinnern. Die liegen ja auch einige Jahre zurück. 1949 Teilnahme an der 2. Liga West, 1956 Ruhrgebietsmeister und Aufstieg in die Landesliga: Die Liste der Erfolge des Vereins gestaltet sich sehr überschaubar. Im Jahre 2007 gesellte sich jedoch noch eine weitere Auszeichnung hinzu: Kreispokalfinalist.

Seitdem hat sich bei dem B-Ligisten einiges getan. „Die Euphorie ist riesig“, strahlt der 2. Vorsitzende des Club, Friedrich Brüne. Kein Wunder, denn nicht nur fußballerisch stellt die Teilnahme am Verbandspokal dem grauen Ligaalltag ein seltenes Glanzlicht gegenüber. Auch sonst ist der Verein nicht eben üppig mit Standortvorteilen bedacht worden. Die Platzanlage an der Serlostraße liegt unmittelbar an einer viel befahrenen Verkehrskreuzung in Essen-Altendorf, der Stadtteil gilt als sozialer Brennpunkt. Von einem Kunstrasenplatz, über den der kommende Pokal-Kontrahent verfügt, wagt hier niemand zu träumen. Dennoch, oder gerade deshalb, glaubt der Underdog an seine Chance.

Brüne: „Die Mannschaft wird sich absolut zerreißen. Auf unserem Platz haben wir auf jeden Fall die Möglichkeit, etwas zu holen.“ Bestärkt durch den Erfolg der letzten Saison, in der die TuRaner auch in der Liga nur zwei Zähler am Aufstieg vorbei schrammten, scheint plötzlich vieles möglich. „Wenn wir weiter kommen, hätten wir immer Heimrecht“, träumt der Funktionär bereits. Großen Anteil an dem Erfolg hat vor allem Trainer Michael Cassola. „Wir haben eine sehr junge Truppe, im letzten Jahr fünf, sechs Spieler aus der A-Jugend hochgezogen“, berichtet Brüne.

Keine leichte Aufgabe für Cassola, der jedoch alle ohne Probleme integrieren konnte. „Uns hat in diesem Jahr keiner verlassen, das zeigt die Geschlossenheit in der Mannschaft. Die Jungs halten zusammen wie Pech und Schwefel“, erklärt der 2. Vorsitzende. Fast könnte man meinen, es wäre ein „kleiner Klinsmann“ am Werk, denn auch der TuRa-Coach setzt auf „revolutionäre“ Trainingsmethoden, arbeitet regelmäßig mit einer Gymnastiklehrerin. Alles in der Miniaturausgabe, versteht sich. Und sein eigenes, klitzekleines Sommermärchen könnte er schon mit dem Einzug in die zweite Runde schreiben.

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