Sportvorstand Peter Knäbel vom FC Schalke 04 hat die Gewalt einiger Fans gegenüber den Spielern in Folge des feststehenden Bundesligaabstiegs verurteilt. In einem Video-Interview, das per E-Mail an alle rund 160.000 Vereinsmitglieder versendet wurde, sagte er, es sei „desaströs, wenn man sich um Leib und Leben unserer Mitarbeiter fürchten muss“. Knäbel: „Was Staff und Spieler da erleben mussten, hat mit dem Leitbild von Schalke 04 überhaupt nichts zu tun.“
Dass die Fans nach schwacher Saison mit nur 13 Punkten in bislang 30 Spielen enttäuscht und traurig seien, könne Knäbel verstehen, sagte er. „Für viele Menschen ist Schalke mehr als nur ein Klub. Die Kritik, die sich der Sport anhören muss, ist berechtigt, das Ergebnis desaströs.“
Schalke-Vorstand Knäbel verspricht Aufarbeitung der Gewaltszenen
Kein Verständnis hat der 54 Jahre alte Sportvorstand allerdings für Gewalt gegen Spieler und Staff-Mitglieder. „Man hat immer das Gefühl, es geht nicht noch schlimmer – und dann kommt noch was“, fasst er die aktuelle Lage der Schalker zusammen. Er versprach, die Ereignisse von Dienstagnacht „aufzuarbeiten“, allein weil es wichtig für die „Glaubwürdigkeit des gesamten Klubs“ sei. Knäbel: „Das trifft uns alle. Es ist ganz wichtig, eine klare Position zu beziehen.“
Gleichzeitig betonte der gebürtige Wittener, dass er die Ereignisse auch auf persönlicher Ebene mit den Beteiligten aufarbeiten will. „Wichtig ist, wie es den Leuten geht, wie es Buyo Büskens, wie es Gerald Asamoah, wie es den Spielern geht, von denen einige im Hotel übernachten mussten“. Für Knäbel sind diese Zustände ein „No-Go“.
Schalke-Vorstand Knäbel wird Gespräche mit den Profis führen
Dem Sportvorstand sei bewusst, dass Sport inzwischen ein „großer Wirtschaftszweig“ ist, in dem viele „Geschäfte gemacht“ und „viel Geld verdient“ werde. Er stellte allerdings klar, dass es genauso Teil des Sports sei, „dass man gewinnt, verliert, aufsteigt und absteigt“. Knäbel: „Das muss man akzeptieren. Man muss einmal mehr aufstehen als hinfallen.“
In den kommenden Tagen plant die Schalker Führung vor allem Einzelgespräche mit Spielern und Beratern, wie der 54-Jährige erklärte. Darin gehe es mit Blick auf die kommende Saison darum, „zu sehen, wo wir stehen und wo die Spieler stehen“.