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TV-Rechte
Offiziell: Sky und DAZN übertragen Bundesliga, TV-Gelder sinken

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Der deutsche Profifußball hat seine Medienrechte ab der Saison 2021/22 vergeben. Die Coronakrise wird nicht spurlos an den Klubs vorbeigehen.

Die Pandemie hat den Preis verdorben: Der deutsche Profifußball muss das schlechte Timing der Auktion inmitten der Coronakrise mit einem Einnahme-Einbruch bei den Medienrechten bezahlen. Für die vier Spielzeiten von 2021/22 bis 2024/25 kassieren die 36 Klubs der Bundesliga und der 2. Liga durchschnittlich 1,1 Milliarden Euro pro Saison (4,4 Milliarden insgesamt). Bei der zurückliegenden Vergabe der Rechte für den deutschsprachigen Raum vor vier Jahren hatte die Deutsche Fußball Liga (DFL) noch 1,16 Milliarden Euro (4,64 Milliarden insgesamt) erzielt.

Damit konnte DFL-Boss Christian Seifert, der den Ausgang des Milliarden-Pokers am Montag in Frankfurt/Main erst den Klubchefs und dann der Öffentlichkeit präsentierte, erstmals seit der Kirch-Pleite im Jahr 2002 keine Steigerung der Medienerlöse vermelden. Als Gewinner dürfen sich dagegen die Fans fühlen. Die Zuschauer brauchen weiterhin „nur“ zwei Abos (Sky und DAZN), um alle Partien live im Pay-TV oder Internet verfolgen zu können. Zudem bleibt die ARD-Sportschau die erste Adresse für die Zusammenfassungen im Free-TV. Auch im ZDF-Sportstudio läuft weiter die Bundesliga.

Sky hat sich die Rechte für die Partien am Samstag, den Wochenspieltagen (Dienstag und Mittwoch) sowie den Konferenzen gesichert. Die Freitags- und Sonntagsspiele laufen auf der Streaming-Plattform DAZN. ProSieben/SAT.1 hat etwas überraschend das Paket mit den neun Livespielen für das Free-TV erworben. Die 2. Liga wird komplett von Sky übertragen, die neu eingeführten Partien am Samstagabend laufen zudem parallel bei Sport1. Bei Amazon und Telekom, die zuletzt heiß gehandelt wurden, wird der Ball dagegen nicht rollen.

Die Wünsche der Klubs haben sich bei der Auktion nicht erfüllt. Vor der Krise hatten die Vereine auf eine moderate Steigerung in Richtung von 1,35 Milliarden Euro pro Saison gehofft. Die gesunkenen Erlöse haben unmittelbare Auswirkungen auf die Finanzkraft der Klubs. Welche Bedeutung die mit Abstand wichtigste Einnahmequelle der Vereine hat, wurde durch die drohenden Insolvenzen aufgrund der ausbleibenden Medien-Zahlungen während der Corona-Zwangspause deutlich.

Bereits vor der Auktion war klar, dass der Zeitpunkt kaum schlechter sein konnte. Auch die Verschiebung der Vergabe, die eigentlich für den Zeitraum vom 27. April bis zum 8. Mai geplant war, änderte nichts an den ungünstigen Voraussetzungen. So mussten die Bewerber angesichts der Rezession ihren Etat hart kalkulieren, zudem waren die Geisterspiele nicht gerade die beste Werbung für das Produkt.

Schon in der kommenden Saison, die noch der zu Ende gehenden Rechteperiode angehört, muss der Profifußball mit einem Minus von 150 Millionen Euro rechnen. Grund dafür ist unter anderem die Kündigung der Eurosport-Mutter Discovery, die sich angesichts der Pandemie auf eine Sonderkündigungsklausel für den Fall von höherer Gewalt berufen hat. Einbußen wird es auch im internationalen Geschäft geben. Von den 260 Millionen Euro pro Spielzeit aus der weltweiten Vermarktung könnten am Ende der laufenden und der kommenden Spielzeit um die 60 Millionen fehlen.

Trotz der negativen Entwicklung könnte der deutsche Profifußball im internationalen Vergleich noch als Gewinner dastehen. Schließlich rechnen Experten beim Blick auf die Ligen in England, Spanien, Italien und Frankreich mit einem weitaus höheren Einnahme-Rückgang.

Wie die Auktions-Erlöse verteilt werden, entscheidet das DFL-Präsidium um Seifert. Da das neunköpfige Gremium mittlerweile von Vertretern der mittelgroßen und kleinen Vereinen dominiert wird, könnte es zu einer Umverteilung kommen. Der zurückliegende Kampf um das Geld wurde heftig geführt. Am Ende einigte sich das Präsidium im November 2016 auf ein kompliziertes Konstrukt. Das Hauptkriterium ist der Erfolg, die Fünfjahreswertung macht 70 Prozent aus. Das hat damals vor allem den Traditionsvereinen nicht gepasst. sid

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