Kaum zu glauben, aber wahr! Trotz Führung bis kurz vor Schluss scheidet der Titelverteidiger bereits in der zweiten Runde des RS-Niederrheinpokals aus. Dabei erwischten die Velberter einen Albtraum-Start - und die Oberhausener einen Auftakt nach Maß. Gerade mal drei Minuten waren verstrichen, da durften die Gastgeber erstmals jubeln. Nach einem Eckstoß faustete SSVg-Torhüter Philipp Sprenger die Kugel an die Strafraumkante, wo Tim Hermes lauerte und die Kugel volley ins untere, rechte Eck drosch.
Anschließend verflachte die Partie etwas. Dennoch hatten die Kleeblätter ausreichend Chancen, das Ergebnis auszubauen. Allerdings scheiterten die Angreifer, wie Yassin Ben Balla in der neunten Minute, entweder an Gäste-Keeper Sprenger - oder am eigenen Unvermögen. So erkämpfte sich die SSVg ab Mitte der ersten Hälfte immer mehr Spielanteile, ohne dabei wirklich gefährlich zu werden. Einzige Ausnahme: Michael Smykacz, der nach einer Hereingabe um Zentimeter am Oberhausener Gehäuse vorbeiköpfte (33.).
Während RWO-Trainer Mike Terranova in der Pause keinen Handlungsbedarf sah, nahm sein Gegenüber Alexander Voigt Mittelfeldmann Julian Kray vom Feld und brachte dafür Hakan Uzun. Tonangebend blieben dennoch die Hausherren. Nach Ablage von Ben Balla versuchte es Christian März aus der Distanz, verfehlte das Tor jedoch um rund zwei Meter (55.). Keine zehn Minuten später kam RWO-Angreifer Tarik Kurt zu einer Doppelchance. Erst verfehlte er den Velberter Kasten knapp, kurz darauf rauschte sein Freistoß hauchdünn über den Querbalken hinweg. Und nur Sekunden später stand der junge Kurt erneut im Mittelpunkt. Nachdem er im Sechszehner zu Fall gebracht worden war, forderte er einen Elfmeter - bekam ihm aber nicht.
Velbert trifft spät - und belohnt sich noch später
Mit Beginn der Schlussviertelstunde witterten die Gäste ihre Chance und wurden mutiger. Doch Massimo Mondello und Aliosman Aydin konnten jeweils aus aussichtsreicher Position nichts Zählbares erbeuten. Auf der Gegenseite ließ Kurt zwei weitere Möglichkeiten, die Partie endgültig zu entscheiden, verstreichen. Und das sollte sich rächen: Fünf Minuten vor Abschluss der regulären Spielzeit flankte Smykacz die Kugel in die Gefahrenzone, wo der völlig alleingelassene Robert Nnaji dem Oberhausener Schlussmann Robin Udegbe keine Chance ließ (85.).
Während des 30-minütigen Nachschlags war RWO klar überlegen, doch irgendwie rettete sich die Spielvereinigung ins Elfmeterschießen. Dort wurden sie für ihre Mühen belohnt, sie setzten sich am Ende mit 6:5 durch. Sebastian Spinrath gab sich nervenstark und verwandelte den entscheidenden Strafstoß.
RWO trifft am 8. Spieltag der Regionalliga West auf den SC Wiedenbrück (Samstag, 14 Uhr). Die SSVg kehrt einen Tag darauf in den Oberliga-Alltag zurück, sie empfangen Union Nettetal (15 Uhr). Dann weiß Velbert bereits, welcher Gegner in der dritten Runde des RevierSport-Niederrheinpokals, also im Achtelfinale, auf sie wartet. Morgen ab 18.30 Uhr wird im Foyer der Sportschule Wedau ausgelost.
Autor: Erik Asmussen