Dann verlor man am Freitag zwar gegen Borussia Mönchengladbach durch einen verwandelten Foulelfmeter von Filip Daems mit 0:1. Trotzdem konnte man den Kleeblättern - zumindest in den ersten 60 Minuten – eine starke Vorstellung bescheinigen. Und Coach Jürgen Luginger nutzte die 90 Minuten gegen den Bundesligisten für ein paar Experimente.
Zunächst schob er Kapitän Benny Reichert aus dem defensiven Mittelfeld für Dimitrios Pappas auf die rechte Seite der Viererkette. Dort zeigte das Klub-Urgestein eine Stunde lang eine gelungene Vorstellung. Immer wieder suchte Reichert den Weg nach vorne. Luginger: „Auch das ist eine Position, die er spielen kann. Wichtig war, dass er weiter Kraft sammelt, daher war das auch für ihn eine gute Partie. Die ersten 70 Minuten war das einwandfrei.“
Foto: firo.
Trotzdem war Reichert nach der Partie und den Kritiken nach seinen ersten Spielen nach der langen Verletzungspause nicht in bester Laune. „Ich brauche meinen Rhythmus, egal auf welcher Position. Ob es erforderlich ist, dass ich immer woanders spiele, ist eine andere Sache. Eigentlich ist es kein Problem, wo ich auflaufe. Ich benötige nach der langen Pause einfach die Praxis. Das Spiel war vor der Pause ordentlich. Nach dem Wechsel haben wir viel durcheinander gewürfelt, da haben wir die Ordnung nicht wieder gefunden.“
Bis zu den besagten Wechseln sah man im 4-4-2 auch noch Moritz Stoppelkamp über die linke Seite kommen und Mike Terranova durfte als zweite echte Spitze beginnen. Und nach zuletzt unglücklichen Auftritten auf der linken Seite wirkte „Terra“ sofort viel präsenter und gefährlicher. Luginger: „Wir wollten mal wieder mit zwei Stürmern auflaufen, um mehr Druck nach vorne zu bekommen. Terra ist da vorne automatisch mehr in der Partie. Er ist jemand, der gerne auf die zweiten Bälle spekuliert und somit ist er dort immer gefährlich.“
Was auch auf Ronny König zutraf, der versiebte aber gleich zwei Hochkaräter, so dass gegen die „Fohlen“ vorne die Null stehen blieb. Was für den Trainer aber kein Problem war, denn er sah die geforderte Laufbereitschaft und den Willen, denn er macht unmissverständlich klar: „Wir haben einen engen Kader, da muss man sich auch in solchen Matches für die kommenden Wochen zeigen. Markus Kaya ist zurück, Benny wird immer besser, das wird ein enger Kampf. Und da kann man sich in solchen Begegnungen empfehlen oder eben auch nicht. Ich fand, es war insgesamt eine sehr engagierte Leistung.“
Die mehrere Momente hatte, in denen man sah, dass die Oberhausener auch in einem solchen Test alles abrufen wollen. Erst gab es das Verbalduell zwischen Markus Kaya und Marinko Miletic, dann fauchte der wieder sehr agile Heinrich Schmidtgal nach seiner Auswechselung vor sich hin. Luginger klärt auf: „Heinrich war sauer, weil er in der zweiten Halbzeit ziemlich alleine auf der linken Seite war. Wir haben es versäumt, dort immer einen Mann raus zu schicken.“
Alles gute Zeichen dafür, dass in der Truppe richtig Leben steckt. Daher war auch Reichert nach dem 0:1 sauer, denn ihm missfiel es, „dass wir am Ende nur noch hinterhergelaufen sind.“ Besser machen kann es die Truppe am kommenden Samstag, wenn der FSV Frankfurt in Oberhausen gastiert. Und Reichert schaut nach vorne: „Frankfurt wird sich sicher hinten rein stellen. Das wird ein Schweinespiel, da haben sich schon andere sehr schwer gegen getan.“