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2. Liga: Der Samstag
Eilhoff jagt Hildebrand-Rekord

2. Liga: Schießbude fordert Seriensieger
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Während den FSV Frankfurt und Arminia Bielefeld 16 Tabellenplätze trennen, begegnen sich die SpVgg Greuther Fürth und der FC Augsburg nahezu auf Augenhöhe.

Wenn Schiedsrichter Daniel Siebert aus Berlin heute das erste Mal seine Pfeife betätigt, beginnt in Frankfurt das Duell der Gegensätze: Während der Gast Arminia Bielefeld nach acht Siegen in Folge in der Liga auf einer Erfolgswelle schwimmt, ist beim heimischen FSV nach mageren fünf Punkten aus den bisherigen elf Spieltagen die Lage bereits prekär. Die SpVgg Greuther Fürth und der FC Augsburg (beide Spiele 13 Uhr, live auf Sky und Liga total) begegnen sich indes in ruhigeren Tabellengefilden. Der Spielplan hat es mit den Jungs von Trainer Hans-Jürgen Boysen nicht gut gemeint: Bereits zum dritten Mal in der noch jungen Spielzeit (zuvor 2:3 gegen St. Pauli und 1:1 gegen Kaiserslautern) gastiert ein Tabellenführer im Stadion am Bornheimer Hang. Nicht nur die Tabellenplätze zeigen im Duell Rang 17 gegen Rang eins den bisher total gegensätzlichen Saisonverlauf des FSV Frankfurt und von Arminia Bielefeld. Die Hessen haben mit erst acht erzielten Toren nach Schlusslicht Ahlen (fünf) den zweitharmlosesten Angriff, stellen mit 25 Gegentreffern die sogenannte "Schießbude der Liga". Bielefeld, mit 27 Zählern momentan das Maß aller Dinge im Unterhaus des deutschen Fußballs, verfügte vor Beginn des Spieltags hinter St. Pauli (26) mit 22 Toren über den zweithungrigsten Sturm und mit Kaiserslautern zusammen (acht Gegentreffer) über die beste Defensive ligaweit.

Thomas Gerstner (Foto: firo).

Dass die Null zumeist steht, ist der Verdienst von Coach Thomas Gerstner, der seine Elf nicht blind nach vorn stürmen lässt und großen Wert auf Defensivarbeit legt, der kompakten Abwehr um Chef Andre Mijatovic, die sich selbst nach verletzungsbedingten, gezwungenen Personalwechseln nach anfänglichen Schwierigkeiten stets Bestnoten verdient, und von Keeper Dennis Eilhoff, der die restlichen Bälle, die auf sein Tor kommen, souverän wegfischt. Bereits seit elf Stunden und elf Minuten musste der gebürtige Wittener, der mit 14 Jahren zur Arminia kam, nicht mehr hinter sich greifen und befindet sich weiter auf der Jagd nach dem Rekord von Timo Hildebrand aus der Bundesliga-Spielzeiten 02/03 und 03/04. 884 Minuten hielt der heutige Hoffenheimer seine Gehäuse im Dienste des VfB Stuttgart saisonübergreifend sauber. Die Favoritenrolle ist also klar verteilt. Ein Ende der Bielefelder Siegeszugs ist nicht in Sicht. Von Selbstzufriedenheit gibt es keine Spur, zumindest wenn man Gerstner Glauben schenkt: "Die Jungs sind heiß und wollen jedes Spiel gewinnen", sagte der Erfolgstrainer, der gestern seinen 43. Geburtstag feierte und auf ein nachträgliches Geschenk hofft, auf der abschließenden Pressekonferenz. Aus dem Frankfurter Lager erhält der Spitzenreiter gehörigen Respekt. "Bielefeld ist die Mannschaft der Stunde, sie strotzt vor Selbstbewusstsein", gesteht FSV-Geschäftsführer Bernd Reisig ein, ist aber dennoch für das Match frohen Mutes: "Ich spüre, dass unsere Mannschaft selbstbewusster geworden ist." Recht hat Reisig, zeigte die Formkurve des letztjährigen Aufsteigers zuletzt stetig nach oben. Aus den letzten beiden Heimpartien gegen Kaiserslautern (1:1) und 1860 München (3:2) heimste Frankfurt vier Punkte ein, hielt beim 1:4 in Düsseldorf eine Halbzeit gut mit und durfte sich beim 0:1 bei Union Berlin lange Hoffnungen auf den ersten Auswärtspunkt der Saison machen. Zudem fehlte den Hessen häufig Fortune bei strittigen Schiedsrichterentscheidungen. Zum Frankfurter Lazarett um Christian Müller, Anil Albayrak, Junior Ross, Soumaila Coulibaly, Pekka Lagerblom, Nikolas Ledgerwood und Oualid Mokhtari gesellten sich seit dem Spiel in der Alten Försterei nun auch noch der Ex-Armine Alexander Klitzpera (Muskelfaserriss) und Sebastian Göbig (muskuläre Probleme) hinzu. Bei Bielefeld fehlen wie vor der Partie gegen Cottbus Markus Bollmann, Pavel Fort und Thilo Versick. Der zuletzt angeschlagene Mijatovic (muskuläre Probleme im Oberschenkel) beißt wohl auf die Zähne und kann auflaufen. Beide Klubs treffen sich heute erst zum zweiten Pflichtspiel, dem ersten Punktspiel überhaupt. Das bisher einzige Duell entschied Bielefeld im DFB-Pokal 83/84 mit einem 3:1-Auswärtserfolg für sich.

Jos Luhukay (Foto: firo).

Für die SpVgg Greuther Fürth und den FC Augsburg sind Auf- und Abstiegszone zunächst einmal in weiter Entfernung. Während die Franken vor dem Spieltag mit Platz sieben und 18 Punkten gut leben konnten, dürften sich die mit 15 Zählern auf Position neun liegenden Schwaben aus Augsburg mehr erhofft haben. Schließlich erhielt das Team von Trainer Jos Luhukay vor der Saison eine bundesligaerfahrende Blutauffrischung und bekam wenig später in einer Trainerumfrage in der 2. Bundesliga den Stempel "Aufstiegsfavorit" aufgedrückt. Greuther Fürth gegen Augsburg ist auch das Duell "Wundertüte" gegen "Remis-Könige". Während sich das "Kleeblatt" bei sechs Siegen, keinem Remis und fünf Pleiten im Zickzackkurs durch die Saison hangelt, stehen beim FCA bereits (bei drei Siegen und zwei Niederlagen) sechs Unentschieden zu Buche. Beim Heimspiel gegen Aachen (0:1) blieb Liga-Toptorjäger Michael Thurk (zehn Treffer) erst das dritte Mal in dieser Zweitliga-Saison ohne Torerfolg und prompt riss sie Serie von neun ungeschlagenen Partien hintereinander. Nun steht die Serie von vier Spielen ohne Niederlage auswärts auf dem Prüfstand. Die Vorzeichen sind gar nicht gut: Der letzte Sieg der Schwaben im Ronhof in Bundesliga zwei liegt über 18 Jahre zurück. Am 24. April 1981 war es Hans Jörg, der mit einem verwandelten Strafstoß den 1:0-Erfolg perfekt machte. Die vier späteren Zweitliga-Treffen auf fränkischem Terrain gingen jeweils an den Gastgeber.

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