Mit tollen Leistungen hat sein eigentlicher Stellvertreter Michael Ratajczak ihm den Rang abgelaufen. „Warum soll ich mich nicht als Nummer eins fühlen?“, stellt „Rata“ eine berechtigte Frage. „Ich habe lange darauf gewartet, in dieser Situation zu sein. Nun werde ich von Spiel zu Spiel meine Leistung abrufen. Das ist für mich und die Mannschaft das Wichtigste.“
Zuletzt hat Trainer Norbert im RS-Interview Ratajczak für seine Auftritte gelobt und davon gesprochen, dass dieser seine Chance genutzt habe. „Natürlich freue ich mich darüber, wenn mein Coach so etwas sagt. Aber darauf werde ich mich doch nicht ausruhen“, betont Ratajczak. „Was bisher war, ist abgehakt. Ich schaue nach vorne, es fängt immer wieder bei Null an.“
Aktueller Vertreter des ehemaligen Dortmunders ist Maximilian Schulze-Niehues, der eigentlich in der Regionalliga-Reserve zwischen den Pfosten steht. „Für seinen Reifeprozess muss er diese Erlebnisse, in Liga zwei auf der Bank sitzen zu dürfen, mitnehmen. Es ist für einen Keeper ganz wichtig, sich permanent weiterzuentwickeln“, erklärt Ratajczak, der in diesem Fall aus Erfahrung spricht.
Doch nicht nur jeder Einzelne muss dazu lernen, damit die Fortuna noch erfolgreicher wird, sondern man muss auch insgesamt noch einiges verbessern. „Als Aufsteiger muss man sich erst mal in der neuen Liga zurechtfinden“, sagt der Schlussmann. „Uns fehlt stellenweise noch die Cleverness, aber auch das wird kommen.“ Sein Zusatz: „Vor der Saison wären wir mit elf Punkten nach acht Spielen zufrieden gewesen, im Nachhinein hätten wir mehr Zähler verdient gehabt. Ein Stück weit müssen wir uns da aber an die eigene Nase fassen.“
In dieser Spielzeit hat Coach Meier mit drei Innenverteidigern drei verschiedene Duos in der Abwehrzentrale auf das Feld geschickt. Wen hat Ratajczak am liebsten vor sich? Seine trockene Antwort: „Die Jungs, die am wenigsten Bälle auf mein Tor zulassen. Dann hat die Mannschaft nämlich einen guten Job gemacht. Aber mal im Ernst: Auf dieser Position sind wir wirklich sehr gut aufgestellt.“ Auch gegen den FSV Frankfurt kommt es wieder auf eine stabile Defensive an.
„Das wird unser bisher schwerstes Match“, sagt Ratajczak. „Es ist für uns eine undankbare Konstellation. Das Schlusslicht kommt nach zwei Wochen Pause mit einem neuen Trainer. Also eine sehr knifflige Aufgabe. Ein Spiel, in dem wir uns erneut beweisen müssen.“