1:2, 4:0, 3:1, 2:4, 1:3, 4:0, 0:4. In den Spielen des "ewigen Aufstiegskandidaten" SpVgg Greuther Fürth ist zumeist alles drin - außer Konstanz. Welches Gesicht wird die "Wundertüte der Liga" heute (13.00 Uhr, live auf Sky und Liga total) zeigen, wenn der forsche Aufsteiger Fortuna Düsseldorf im Playmobil-Stadion aufschlägt? In der zweiten Partie bekommt es ein weiterer Neuling, der SC Paderborn, mit dem ambitionierten FC Augsburg zu tun. Greuther Fürth ist in der 2. Bundesliga normalerweise ein Inbegriff von Kontinuität: Das "Kleeblatt" mischt im mittlerweile 13. Jahr im Unterhaus der deutschen Fußballs mit. Zumeist oben, um dann doch wieder im Zieleinlauf den ersehnten Aufstieg zu verpassen. In dieser Saison kann bei drei Siegen und vier Niederlagen von Konstanz keine Rede sein. Sechs der sieben Spiele endeten mit zwei oder mehr Toren Differenzen zugunsten oder zuungunsten der Franken. Anders ist die Sachlage bei Fortuna Düsseldorf, das sich heute im Ronhof vorstellt. Beim Blick auf die neuere Historie des deutschen Meisters von 1933 ist von Kontinuität keine Spur. Die Rheinländer wechselten in schöner Regelmäßigkeit die Ligazugehörigkeit, von der "Belle Etage" ging es zeitweise hinunter bis in Liga vier. Doch nun ist die Fortuna wieder da und die unruhigen Zeiten sollen der Vergangenheit angehören. Bei drei Siegen, zwei Remis und zwei Niederlagen ist die Gefahrenzone zunächst einmal weit weg und ein Blick auf die Tordifferenz offenbart eine gewisse Konstanz: In sieben Partien kassierte Düsseldorf bei neun Toren nur sechs Gegentreffer (drei davon beim 0:3 in Duisburg) und stellt somit momentan die zweitbeste Abwehr der Liga. Das letzte Aufeinandertreffen auf fränkischem Terrain datiert vom 13.9.1998. Die Gastgeber setzten sich dank des Treffers von Petr Skarabela mit 1:0 durch. Fürth wurde zum Saisonende Achter, die Fortuna stieg als Schlusslicht ab.
Michael Melka (Foto: firo).
Bei den Hausherren muss Trainer Benno Möhlmann auf die Stammspieler Asen Karaslawow (Innenbandanriss), Mirko Hrgovic (Rotsperre) sowie Christian Rahn (Knorpelschaden) verzichten. Bei den Gästen muss Coach Norbert Meier lediglich ohne den etatmäßigen Stammkeeper Michael Melka (Zehenverletzung) sowie Nachwuchsstürmer Marcel Gaus (Bänderverletzung im Fuß) auskommen. Auch der SC Paderborn hat sich in der 2. Bundesliga schnell akklimatisiert. In fünf der letzten sechs Spiele blieben die Ostwestfalen bei nur einem Gegentor ungeschlagen, schossen zudem Absteiger Energie Cottbus mit 5:1 aus der eigenen Arena. Nur beim 4:5 bei Union Berlin brachen in der Defensive alle Dämme. Das Duell gegen den von den Zweitliga-Trainern zum Aufstiegsfavorit beförderten FC Augsburg dient für die daheim unbesiegten Hausherren als Standortbestimmung und hat richtungsweisenden Charakter. Das Pfeifkonzert nach dem 1:1 gegen die TuS Koblenz hat gezeigt, dass die Erwartungshaltung in der eigenen Anhängerschar mit den Verpflichtung namhafter Akteure beim FCA stark angestiegen ist. Bei zwei Siegen, vier Unentschieden und einer Niederlage lagen die Schwaben vor Beginn des Spieltags fünf Zähler hinter dem Relegationsrang drei zurück. Ein Auswärtserfolg wäre für die Truppe von Jos Luhukay, der in der Saison 2005/06 Paderborn betreute, dringend von Nöten, um die neue Arena weiter mit Leben zu füllen. Den erkämpften Auswärtspunkt bei 1860 München (0:0) musste der SCP teuer bezahlen: Enis Alushi (Sprunggelenk) und Sören Brandy (Innenband) mussten verletzt ausgewechselt werden und müssen heute pausieren. Augsburg reist ohne die sich in der Reha befindenden Rekonvaleszenten Otar Khizaneischwili, Goran Sukalo, Jonas de Roeck und Roland Benschneider sowie den am Sprunggelenk verletzen Tobias Werner an. Das letzte Duell in der Saison 2007/08 endete 1:1.