Knapp 25 Jahre lang war Gerald Asamoah der Strahlemann des FC Schalke 04. Dann teilte ihm S04-Vorstand Matthias Tillmann mit, dass sein Vertrag bei den Königsblauen nicht verlängert wird und seine Stelle als Teammanager zum Ende der vergangenen Saison aufgrund der Sparmaßnahmen des Klubs gestrichen wird.
Asamoah, der sich in den vergangenen Jahrzehnten wie kaum ein Zweiter mit den Königsblauen identifiziert hat, hat das Aus, das ihm bereits im März mitgeteilt wurde, schwer getroffen. "Schalke hat mich fast mein Leben lang begleitet. Ich bin mit 20 Jahren nach Schalke gewechselt. Ich habe nicht gedacht, dass ich so lange hier bleiben würde. Ich habe mich in diesen Verein verliebt. Die Menschen haben mich so akzeptiert, wie ich bin", bedankte sich Asamoah damals bei den Fans.
"Ich gehe, aber ich werde Schalke immer verbunden sein", meinte der ehemalige Nationalspieler bei seinem Abschied. "Der Verein hat etwas mit mir gemacht. Ich bin Schalker durch und durch und das wird immer so sein."
Auf der Mitgliederversammlung sind Tillmann und Aufsichtsratsboss Axel Hefer für den Umgang mit ihm, aber vor allem auch Mike Büskens hart von den Fans angegangen worden. "Beide Verträge sind im Sommer ausgelaufen. Wir haben uns anders aufgestellt. Deswegen war dann die Entscheidung in den Funktionen, die sie bis zum Sommer hatten, nicht weiterzumachen", sagte Tillmann nach der Veranstaltung.
Es muss sinnhaft sein und die Position muss dann passen. Wenn das aber der Fall wäre und man etwas hätte und sagt Gerald Asamoah wäre da der richtige Mann, natürlich können wir mit Gerald Asamoah reden.
Matthias Tillmann
Allerdings seien beide Personalien nicht gleichgelagert, da man mit Asamoah im Guten auseinandergegangen sei. Selbst eine Rückkehr zu den Knappen schloss er nicht gänzlich aus. "Es muss sinnhaft sein und die Position muss dann passen. Wenn das aber der Fall wäre und man etwas hätte und sagt Gerald Asamoah wäre da der richtige Mann, natürlich können wir mit Gerald Asamoah reden", meinte Tillmann. Jedoch habe man inzwischen auch Strukturen verändert.
"Asa" ging der Abschied so nahe, dass er seitdem noch kein Heimspiel des So4 besucht hatte. Eine Rückkehr nach Schalke gab es dagegen schon. Als sein Sohn Jaden neulich mit dem TSV Meerbusch in der neuen DFB-Nachwuchsliga gegen den FC Schalke 04 im Parkstadion gespielt hat, war Papa Gerald vor Ort. Ein erster Schritt. Vor wenigen Wochen sagte er aber noch, dass er noch nicht soweit sei, in die Arena zu kommen.
Bis zum Freitagabend. Denn beim 0:3 gegen den 1. FC Kaiserslautern war Asamoah erstmals wieder im Stadion. Von vielen Fans wurde er freudig begrüßt. Einige wünschten ihn sich direkt wieder zurück. Dass er von seiner Beliebtheit nichts eingebüßt hat, war deutlich zu spüren. Er gibt den Menschen auf Schalke die Wärme, die ihnen in ihrem Verein fehlt. Vielleicht gibt es ja irgendwann doch noch einmal ein Happy-end.