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Wie ein Absteiger in Paderborn - Fans stellen Support ein

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Schalke 04 erlebt das nächste Debakel. Beim SC Paderborn verliert S04 nach dem Trainerwechsel mit 1:3 (0:1). Die Fans können nicht mehr.

Erst 55 Minuten waren gespielt, eigentlich hätten die Profis des FC Schalke 04 noch lange Zeit gehabt, um den Rückstand beim SC Paderborn zu drehen, doch die mitgereisten Fans der Königsblauen stellten die Unterstützung ein.

Nichts mehr sangen sie, sie pfiffen nicht einmal, verzweifelt nach der nächsten enttäuschenden Leistung, auch nach dem Trainerwechsel von Thomas Reis auf Matthias Kreutzer am Mittwoch. Die Schalker verloren hochverdient mit 1:3 (0:1), der Sturz auf einen direkten Abstiegsplatz droht.

Der Trainerwechsel auf Schalke hatte Paderborns Trainer Lukas Kwasniok zu einer ungewöhnlichen Maßnahme veranlasst. Erst eine Stunde vor dem Anpfiff, nachdem er die Aufstellung der Königsblauen gesehen hatte, bat er zur finalen Mannschaftsbesprechung – er konnte ja nicht ahnen, wie groß Kreutzers Umbauarbeiten würden.

Schalke mit drei Änderungen

Paderborn: Huth - Schuster (86. Musliu), Müller, Hoffmeier - Obermair, Hansen, Klefisch (86. Kinsombi), Muslija - Platte (79. Ansah), Klaas (74. Nadj) - Grimaldi (86. Conteh). - Trainer: Kwasniok

Schalke: Langer - Brunner, Kalas, Kaminski, Ouwejan (58. Kabadayi) - Schallenberg, Seguin (58. Tempelmann) - Lasme (64. Mohr), Ouedraogo (65. Drexler), Murkin (74. Karaman) - Polter. - Trainer: Kreutzer

Schiedsrichter: Timo Gerach (Landau)

Tore: 1:0 Platte (43.), 2:0 Muslija (53., Foulelfmeter), 3:0 Muslija (76.), 3:1 Kabadayi (90.+9)

Zuschauer: 15.000 (ausverkauft)

Gelbe Karten: Grimaldi (2) - Brunner (4), Kaminski (3), Schallenberg (4)

Lange dürfte Kwasnioks Ansprache nicht gedauert haben – denn Kreutzer hielt an der Grundordnung seines Vorgängers fest. Schalke verteidigte mit einer Viererkette, griff vorne mit zwei offensiven Flügelspielern und Mittelstürmer Sebastian Polter an. In der Startelf rückten Tomas Kalas, Bryan Lasme und Assan Ouédraogo für Timo Baumgartl (freigestellt), Lino Tempelmann und Yusuf Kabadaydi (beide Bank) ins Team. Das sorgte für vier Torschüsse in den ersten 15 Minuten, die zwar nicht super, aber immerhin passabel waren.

Doch nachdem der Paderborner Adriano Grimaldi in der 17. Minute den Ball vor 15.000 Zuschauern an die Latte geköpft hatte, übernahmen die Paderborner das Kommando – und die Schalker ergaben sich. Liefen nicht mehr richtig zurück. Fanden nicht mehr in die Zweikämpfe. Und in der Offensive gelang ihnen fortan nichts mehr.

Dass die Paderborner das Spiel gewinnen würden, war jedem im Stadion klar – die Frage war nur noch, wann die Tore fallen. Chancen gab es zuhauf: In der 23. Minute stand Grimaldi frei vor dem Tor, entschied sich aber für einen Fehlpass und nicht für einen Abschluss. Drei Minuten später verhinderte S04-Torwart Michael Langer mit einer Glanztat nach einem Schuss von Klaas ein Gegentor.

Zwei Minuten vor der Pause fiel das verdiente 1:0. Florent Muslija trickste den Schalker Ron Schallenberg mit einer simplen Körpertäuschung aus, spielte den Ball auf Klaas und dessen Flanke köpfte der 1,90 Meter große Felix Platte ins Tor – unbedrängt. Platte, auf Schalke ausgebildet, verzichtete auf Torjubel. Da waren sie wieder, die Probleme: ein schlechtes Spiel, ein Pausenrückstand, unzufriedene Fans.


Doch auch in der zweiten Hälfte gab es keinen neuen Mut: Schon in der 53. Minute folgte die Entscheidung. Der Schalker Cedric Brunner foulte Adriano Grimaldi – Elfmeter. Muslija verwandelte sicher zum 2:0 und erhöhte später sogar noch auf 3:0 (76.).

Für die Paderborner wurde das Spiel zum Schaulaufen, die Schalker schwiegen auf den Rängen und ergaben sich auf dem Platz wie ein Abstiegskandidat. Der eingewechselte Yusuf Kabadayi sorgte in der neunten Minute einer ungewöhnlichen langen Nachspielzeit immerhin für den Ehrentreffer.

Die Krise wird immer größer. In acht Tagen kommt Hertha BSC (8. Oktober) nach Gelsenkirchen. Sitzt dann schon der neue Trainer auf der Bank, beschleunigt die erneute Niederlage die Verhandlungen? Gut möglich. Laut Sportdirektor André Hechelmann laufen die Gespräche.

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