Wenn heute um 14.00 Uhr die sechs Sonntagsspiele der 2. Bundesliga angepfiffen werden, richten sich alle Augen auf Bundesliga-Absteiger 1. FC Nürnberg. Der DFB-Pokalsieger von 2007 gilt in der Liga als der Top-Favorit auf die Rückkehr ins Oberhaus und empfängt zum Auftakt den FC Augsburg. Beim Aufstiegs-Aspiranten SC Freiburg gastiert mit dem Traditionsverein 1860 München ein Verein mit ebenso ehrgeizigen Zielen.
"Wir werden die Gejagten sein", weiß Rückkehrer Raphael Schäfer vor dem Bayern-Derby gegen den FC Augsburg. Der Torwart gehört zu den 14 neuen Spielern, die Manager Martin Bader nach Franken gelockt hat. Um die Abgänge der beiden tschechischen Nationalspieler Jan Koller und Tomas Galasek sowie des russischen Auswahlspielers Iwan Sajenko zu kompensieren stehen in Christian Eigler, Issac Boakye und Ioannis Masmanidis Spieler mit ausreichend Bundesliga-Erfahrung im Kader. Internationale Erfahrung bringt der Schweizer Nationalspieler Daniel Gygax mit. Der 26 Jahre alte EM-Teilnehmer kam vom französischen Erstligisten FC Metz. Dementsprechend selbstbewusst geht Manager Bader mit der Favoritenrolle um: "Wir haben mit hohem Aufwand Spieler gehalten und geholt. Da kann ich nicht sagen, dass wir mit dieser Mannschaft Sechster werden wollen."
Über den sechsten Platz dürfte sich Augsburgs Trainer Holger Fach freuen. Der Fußball-Lehrer kam vergangenen April zu den Schwaben, damit der Klub nichts mit dem Abstiegskampf zu tun hat. Letztlich ist der FCA in der abgelaufenen Saison nur wegen der besseren Tordifferenz dem Abstieg in die 3. Liga entronnen. Aufstiegs-Duell in Freiburg
Gleich am ersten Spieltag kommt es im Freiburger Stadion zum Duell zweier Aufstiegaspiranten. Der von Robin Dutt trainierte SC Freiburg bekommt es dabei mit den Münchner "Löwen" zu tun. "Wir sind nicht der Topfavorit, aber unser Ziel heißt Aufstieg", ist die klare Ansage von Trainer Dutt. Seine Elf hat durch die Zugänge solch erfahrener Kräfte wie Kapitän Heiko Butscher, Tommy Bechamnn und Mohamadou Idrissou die Abgänge der Offensiv-Wirbler Karim Matmour und Jonathan Pitroipa gut kompensiert. Die neue Nummer eins im Kasten der Breisgauer ist mit Simon Pouplin ein Torwart, der mit seinen 23 Jahren bereits einen beachtlichen Erfahrungsschatz hat. Pouplin kommt vom französischen Erstligisten FC Stade Rennes und absolvierte bereits 73 Einsätzen in der Ligue 1.
Löwen-Trainer Marco Kurz lehnt sich nicht so weit aus dem Fenster. "Unser Ziel ist leidenschaftlicher Fußball, mit dem wir die Leute begeistern wollen," betont Kurz, der bedacht ist den öffentlichen Erwartungsdruck von der Mannschaft fernzuhalten. Doch falls die "Sechziger" mehr Konstanz als in der letzten Spielzeit an den Tag legen, können sie ein Wort um den Aufstieg mitsprechen. Die erfahrenen Neuzugänge Benny Lauth und Mathieu Beda sollen für mehr Stabilität in der Mannschaft sorgen, außerdem ruhen die Hoffnungen der "blau-weißen" auf die frischgebackenen U19-Europameister Sven und Lars Bender sowie Timo Gebhart.
In den anderen Stadien empfängt Liganeuling Ingolstadt mit Trainer Thorsten Fink die SpVgg Greuther Fürth, die TuS Koblenz spielt gegen Rot-Weiß Oberhausen und in Ahlen kommt es zum Duell der Aufsteiger zwischen Gastgeber Rot-Weiss Ahlen und FSV Frankfurt.