RWO: 70 Tage fußballlose Zeit hat heute ein Ende

Schippe dauf gegen Bayer

Der Traun von der Zweiten Liga wurde wahr gemacht und gleich der erste Auftritt nach einer endlos wirkenden Sommerpause hat es für die Elf von Neucoach Jürgen Luginger gleich in sich. Ab 17.30 Uhr kommt Bayer Leverkusen in der ersten Runde des DFB-Pokals ins Stadion Niederrhein, um gemeinsam mit RWO die Premiere auf dem neuen Grün der Oberhausener zu begehen. Der alte Untergrund verabschiedete sich nach 40 Jahren quasi mit dem 0:0 gegen Erfurt, ein Ergebnis, auf das die Gastgeber nach 90 Minuten ein Gläschen heben könnten.

Vor dem Anpfiff betonte Luginger mit Blick auf die eigene Pokal-Historie: „Da habe ich gute Erinnerungen, schließlich standen wir mit RWO im Halbfinale, scheiterten erst dort an den Bayern.“ Gäbe es eine Wiederholung, die von der DFL geforderte Rasenheizung wäre schon wieder eingespielt. Aber soweit ist es noch lange nicht. Schon die erste Hürde ist eine der höchsten, die der deutsche Fußball zu bieten hat. Luginger: „Wir kennen Bayer, dort gibt es viele Nationalspieler. Eine richtig spielstarke Mannschaft. Aber wenn wir voll in die Zweikämpfe kommen, müssen die damit auch erst einmal klarkommen.“

Wobei sich der Coach beim Thema Aufstellung noch nicht in die Karten schauen lässt. „Das entscheide ich in einigen Fällen erst kurz vor dem Match. Es kann eine Bauchentscheidung werden.“ Die es auch bei Vorgänger Hans-Günter Bruns oft gab. Offene Fragen für den Trainer sind unter anderem die Außenbahnen, wo „Ferhat Kiskanc und David Müller sowie Marcel Landers und Benjamin Schüßler eng beieinander liegen. Jeder hat seine Vorzüge“, wie Luginger erklärt. Zudem ist offen, wo Tim Kruse aufläuft. Wird er in die Viererkette beordert, würde im Mittelfeld ein Platz, vermutlich für den defensiv ausgerichteten Tim Reichert frei. Bleibt Kruse vor der Deckung, wäre das die große Chance für Tino Westphal, in Rekordzeit anstatt Verbandsliga-Stürmer Kaliber wie Patrick Helmes an die Kette zu legen.

Wie auch immer, durch die bekannten Defensiv-Probleme der Oberhausener stellt der Trainer klar: „In der Abwehr fallen einige aus, daher werden wir uns sicher nicht nur hinten rein stellen und warten, wie wir abgeschossen werden. Wir treten offensiv auf und wollen das auch wie ein Heimspiel angehen."

Mit einem gesetzten Mike Terranova und einem Fragezeichen an seiner Seite. Vermutet werden darf Felix Luz als Partner, aber Luginger klärte auf: „Felix hat sicher noch keine Luft für 90 Minuten. Das dauert noch drei bis vier Wochen. Daher muss ich noch überlegen, was ich mit ihm mache.“ Abschlussansage von Luginger: „Wir haben schon oft Ausfälle ersetzen müssen. Immer dann gab der Rest des Kaders noch mehr, um das ausgleichen zu können. Und ich bin sicher, auch heute wird jeder nochmals eine Schippe drauf legen.“

Anderes Thema: Klarheit herrscht bei den beiden Probespielern Baptiste Schmisser (22, FC Metz) und Nikola Jozic (25, Gloria Buzau). Die beiden Verteidiger stellten sich am Donnerstag vor und verschwanden bereits am Freitag wieder. Beide sind kein Thema. Das gilt für das Bayer-Match auch für das Defensiv-Talent Dominik Borutzki, das man aus der A-Jugend hochzog. Bruns: „Wir müssen ihn erst offiziell zum Senior erklären lassen. Vorher darf er nicht auflaufen.“