Um so überraschender war, dass Meißner beim Zweitliga-Auftakt gegen Kaiserlautern plötzlich nur auf der Bank saß. Gino Lettieri hatte Dustin Bomheuer den Vorzug gegeben. Beim VfL durfte nun auch Meißner sein Debüt im Unterhaus der Beletage feiern.
Als rechter Innenverteidiger in der Fünferkette machte er einen soliden Job, auch wenn er der Pechvogel war, der dem Ball beim vorentscheidenden 0:1 den entscheidenden Richtungswechsel verpasste, als er das Geschoss von Ex-Zebra Timo Perthel abfälschte. „Dass ausgerechnet mein Ding reingeht, ist bitter“, ärgerte sich Meißner: „Aber ich konnte nicht mehr weg, er hat mich einfach abgeschossen.“
„Müssen zu Hause wieder eine Macht werden!“
Thomas Meißner
Während sich die Fans angesichts der extrem defensiven Ausrichtung verwundert die Augen rieben, hatten sich die Zebras diese taktische Vorgabe schon längst einstudiert. „Wir haben das schon öfter im Training gemacht, schließlich war es nach dem Spiel gegen Kaiserslautern wichtig, hinten sicher zu stehen“, berichtete „Meise“ und schob analytisch nach: „Da hat es bis zum ersten Gegentreffer ja auch ganz gut funktioniert, doch nach vorne haben wir leider kaum für Entlastung gesorgt, weil wir uns zu sehr auf die Defensive konzentriert oder die Bälle im Aufbau verloren haben.“
Trotz der am Ende klaren Niederlage und der Tatsache, dass es in nur zwei Spielen bereits sechs Mal einschlug, sieht Meißner in der Fünferkette eine Ausrichtung für die Zukunft: „Wir müssen uns stabilisieren und da ist das durchaus eine Maßnahme. Besonders zu Hause müssen wir es hinkriegen, wieder eine Macht zu werden. Dort müssen wir die Punkte holen und das geht nur über eine stabile Abwehr.“
Diesen Eindruck konnte Michael Ratajczak, der bei allen sechs Gegentoren der Saison chancenlos war, bestätigen. „Für uns ist es wichtig, in der Abwehr sicher zu stehen. Von hinten hat es in Bochum bis zum 0:1 sehr gut ausgesehen. Ich war damit zufrieden.“ Dass die Meidericher spätestens nach dem 0:2 den Kopf in den Sand gesteckt haben, war für „Rata“ eine normale Reaktion, weil der Kampf und Einsatz erneut nicht belohnt wurden. „Aber wir dürfen jetzt nicht den Fehler machen und unruhig werden“, hob die Nummer eins den Zeigefinger: „Wir sind von zwei guten Mannschaften eiskalt bestraft worden. Daraus müssen und werden wir lernen.“
Bleibt die Frage, wie lange dieser Prozess dauern wird. Klar ist aber auch, dass sich die Zebras damit nicht zu viel Zeit lassen dürfen.